Koloniale Vergangenheit
Bundesregierung lehnt Wiedergutmachung für ehemalige Kolonien ab

Die Bundesregierung lehnt Entschädigungszahlungen an ehemalige deutsche Kolonien weiter ab.

    Das damalige Deutsch-Süwest-Afrika: Verladung von Schädeln der Volksgruppen Herero und Nama für Museen in Deutschland
    Deutsch-Südwestafrika um 1900: Deutsche Kolonialtruppen verladen Schädel der Volksgruppen Herero und Nama für Museen in Deutschland. (imago images / teutopress )
    Dies geht aus Antworten auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor, aus denen "Der Tagesspiegel" aus Berlin zitiert. Demnach beruft sich die schwarz-rote Koalition darauf, dass es zum damaligen Zeitpunkt noch kein Völkerstrafrecht gab. Das Konzept der Wiedergutmachung sei daher im Zusammenhang mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands nicht anwendbar.
    Stattdessen verwies die Regierung den Angaben zufolge etwa auf das Angebot, an Namibia 1,1 Milliarden Euro zu zahlen. Der Großteil der Summe werde für ein Entwicklungs- und Wiederaufbauprogramm bereitgestellt; 50 Millionen Euro seien für Versöhnungsprojekte gedacht.
    In Namibia hatten Kolonialtruppen einen Völkermord an den Volksgruppen Herero und Nama verübt. Das Land war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie.
    Diese Nachricht wurde am 16.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.