Freitag, 17. Mai 2024

Terrorismus
Bundesregierung plant laut SZ-Bericht Gedenkstätte für Opfer des NSU

Die Bundesregierung will offenbar ein Dokumentationszentrum zu den Verbrechen der rechtsextremen Terrorgruppe NSU errichten. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, soll das von der Bundeszentrale für politische Bildung erstellte Konzept heute den Angehörigen der zehn NSU-Opfer vorgestellt werden.

29.02.2024
    Zwei Menschen halten ein Transparent, das die Opfer der NSU-Terrorgruppe zeigt.
    Für die NSU-Opfer soll es eine Gedenk- und Dokumentationsstätte geben. (Archivbild) (picture alliance / dpa / dpa-Zentralbild / Peter Endig)
    Geplant ist demnach ein Dokumentationszentrum, das zugleich ein Ort des würdigen Gedenkens und der politischen Bildung sein soll. Das Zentrum soll laut dem Bericht bis 2030 fertiggestellt sein. Über einen Standort ist noch nicht entschieden, als Favoriten gelten Nürnberg, Köln und Berlin.

    Auch dezentrale Gedenkorte für NSU-Opfer geplant

    Noch in diesem Jahr soll die Entscheidung für den Standort fallen, ebenso soll ein "Aufbaustab" die Arbeit aufnehmen, heißt es in dem Konzept laut SZ. Der Bundestag solle die Mittel für die Umsetzung bewilligen und die Gründung einer öffentlich-rechtlichen Trägerstiftung einleiten. Neben dem Dokumentationszentrum solle es auch dezentrale Gedenkorte in anderen Städten geben.

    Terrorzelle NSU flog 2011 auf

    Die rechtsextreme Gruppe NSU ("Nationalsozialistischer Untergrund") ermordete in den Jahren zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen, neun von ihnen mit Migrationsgeschichte. Die Terrorzelle flog 2011 auf, als zwei Mitglieder in Eisenach tot in einem Wohnmobil gefunden wurden und ein Wohnhaus am selben Tag in Zwickau explodierte. Beate Zschäpe, Mitglied des Trios, wurde 2018 in München zu lebenslanger Haft verurteilt.
    Diese Nachricht wurde am 28.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.