Evaluationsbericht
Cannabis-Anbauvereine beklagen zu viel Bürokratie und wenig Wohlwollen in Genehmigungsverfahren

Mit Blick auf die Ergebnisse des Evaluationsberichts zur Cannabislegalisierung machen Anbauvereine bürokratische Hürden für die schleppende Zurückdrängung des Schwarzmarkts verantwortlich.

    Ein Mann pflanzt eine junge Cannabis Pflanze im Garten in die Erde.
    Seit April 2024 ist der Anbau von bis zu drei Cannabisplanzen für den privaten Eigenverbrauch für Erwachsene in Deutschland legal. (picture alliance / CHROMORANGE / Michael Bihlmayer)
    Die Leistungsfähigkeit der Vereine sei noch nicht gegeben, um den Bedarf im Land zu decken, sagte der Vorsitzende des Cannabis-Clubs Südwest, Albert Ellerbroek, im SWR. Die meisten Vereine befänden sich seit Monaten mit ihren zuständigen Behörden im Kampf um die Genehmigung. Sie bräuchten mehr Unterstützung, mehr Wohlwollen und vereinfachte Verfahren. Ellerbroek rief die Legalisierungs-Gegner auf, Menschen, die mitten im Leben stünden und statt eines Feierabendbiers auf dem Oktoberfest lieber einen Feierabend-Joint auf ihrer Terrasse rauchen wollten, nicht wieder in die Illegalität zu drängen.
    Laut dem gestern vorgestellten Bericht mehrerer Forscher konnte der Schwarzmarkt nicht nennenswert eingedämmt werden. Bundesweit könne Cannabis erst von 300 genehmigten Anbauvereinen bezogen werden. Zudem hieß es, auf den Jugendschutz gebe es keine negativen Auswirkungen. Der Konsum unter Minderjährigen gehe seit 2019 zurück. Dieser Trend habe sich auch nach der Teillegalisierung im April 2024 fortgesetzt.
    Diese Nachricht wurde am 30.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.