Berlin
CDU-Führung berät auf Klausurtagung über Umgang mit AfD

Die Führung der CDU berät in Berlin in einer zweitägigen Klausursitzung über ihren Umgang mit der AfD.

    Friedrich Merz steht an einem Rednerpult, er trägt ein gemustertes Hemd offen und ohne Krawatte und ein blaues Sakko. Im Hintergrund ist rechts das Logo der CDU zu sehen.
    Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender, bei einer Pressekonferenz im Konrad-Adenauer-Haus. (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Anlass sind die bevorstehenden Wahlkämpfe zu den fünf Landtagswahlen im kommenden Jahr. Der Parteivorsitzende und Bundeskanzler Merz sieht nach eigenen Worten in der AfD den Hauptgegner. Er wiederholte seine Ankündigung, dass es unter ihm als Parteichef keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde.
    Vor der Klausur hatten sich auch weitere Unionspolitiker für die Beibehaltung der sogenannten Brandmauer ausgesprochen. CDU-Vizechef Laumann bezeichnete im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe die AfD als Nazi-Partei. Auch CSU-Generalsekretär Huber schloss jede Kooperation aus. Die AfD sei geprägt von Kreml-Knechten und wolle raus aus der NATO, raus aus der EU, raus aus dem Euro, sagte Huber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

    Ostdeutsche CDU-Politiker für anderen Umgang mit AfD

    Mehrere ostdeutsche CDU-Politiker hatten zuvor für eine Lockerung der "Brandmauer" und gemeinsame Beschlüsse mit der AfD als Option plädiert. Der Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Bühl, sagte, wer seine Politik allein daran ausrichte, von wem man Zustimmung erfahre, verwechsele Moral mit Politik. Der Generalsekretär der sächsischen CDU, Unger, erklärte, die Art und Weise des Umgangs mit der AfD in den vergangenen Jahren habe nicht dazu geführt, dass die Partei schwächer geworden sei.
    Auch der frühere CDU-Generalsekretär Tauber und der ehemalige Verteidigungsminister zu Guttenberg von der CSU hatten sich für einen Strategiewechsel ausgesprochen.

    Debatte vor dem Hintergrund starker AfD-Umfragewerte

    Die Debatte wird auch vor dem Hintergrund starker Umfragewerte und mit Blick auf die Landtagswahlen im kommenden Jahr geführt. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern kommt die AfD in jüngsten Umfragen an die 40 Prozent heran und ist mit weitem Abstand stärkste Partei. Auch bundesweit liegt die Union in mehreren Umfragen derzeit hinter der AfD.
    Diese Nachricht wurde am 19.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.