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Ceres

Unser Sonnensystem ist absolut keine klassenfreie Gesellschaft. Die Gesellschaftsschicht, zu der ein Objekt gehört, wird durch seine Masse bestimmt. Am mächtigsten sind die Riesen. Sie fegten bei der Entstehung des Sonnensystems den Großteil der übrig gebliebenen Rohmaterialien auf. Auch hat ihre Schwerkraft einen gewaltigen Einfluss auf die Materie in ihrer Umgebung. Da gibt es beispielsweise den Riesenplaneten Jupiter. Mit seiner Schwerkraft schleuderte er unzählige Kometen und Asteroiden aus dem frühen Sonnensystem. Selbst heute noch übt er Einfluss auf die Bahnen vieler solcher Objekte aus. Am meisten wirkte sich seine Stärke auf Gesteinsbrocken im Asteroidengürtel aus. Er verhinderte, dass sich hier ein weiterer Planet bilden konnte. Trotzdem entstand hier ein Objekt von recht ansehnlicher Größe – der Asteroid Ceres.

Damond Benningfield |
    Ceres hat nur etwa ein Viertel der Größe unseres Mondes. Trotzdem war seine Schwerkraft groß genug, dass sich der Asteroid zu einem kugelförmigen Gebilde entwickelte. Die schwereren Metalle sammelten sich in der Mitte an, während sich leichtes Gestein weiter außen verteilte. Die Oberfläche besteht aus dunklem, kohlenstoffreichem Gestein, in das Wasser vermischt ist. Ceres ähnelt vielen Meteoriten, die auf die Erde gefallen sind. Wahrscheinlich stammen viele dieser kosmischen Geschosse aus der Region des Asteroidengürtels.

    1801 wurde Ceres als erster Asteroid von dem italienischen Astronomen Guiseppe Piazzi entdeckt. Zur Zeit gibt Ceres seine beste Vorstellung in diesem Jahr. Er ist die ganze Nacht über zu sehen – allerdings nur durch ein Teleskop. Er bewegt sich rückläufig im Sternbild Walfisch.