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Chanson
Abstürzende Pinguine

Ausdauernd warnt Meike Schmitz den kleinen Pinguin, den sie als Stoffpuppe mit auf die Bühne bringt, vor seinen Flugversuchen. Doch er wagt es immer wieder, obwohl er jedes Mal abstürzt.

Von Stephan Göritz | 24.09.2014
    Das Künstlerduo Schwarz un Schmidt
    Oft geht es bei "Schwarz un Schmitz" um Wesen, die von ihren Träumen nicht lassen können. (Stefanie Marcus)
    Oft geht es bei Schwarz un Schmitz um Wesen, die von ihren Träumen nicht lassen können und es riskieren, wie abstürzende Pinguine zu enden. Die Sängerin Meike Schmitz und der Jazzpianist David Schwarz haben sich beim Studium an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar kennen und schätzen gelernt. Gemeinsam schöpfen sie die Möglichkeit des Chansons, Theater in drei Minuten zu sein, mit Lust aus. Musikalisch bewegen sie sich dabei souverän zwischen Melancholie und rhythmusbetonter Lebensfreude.

    Unverwechselbar ist Meike Schmitz' beiläufig wirkende Sing- und Sprechweise, in der doch jedes Detail genau gesetzt wird. Selbst gelegentliches Nuscheln ist keine Nachlässigkeit, sondern folgt nur dem natürlichen Sprachklang (so fehlt im Duonamen "Schwarz un Schmitz" auch konsequenterweise beim "und" das "d").

    Der Nachwuchspreis des Chansonfestes Berlin und der Ralph-Benatzky-Chansonpreis geben Schwarz un Schmitz Bestätigung für ihr verstörendes Liedertheater, das die scheinbar chancenlosen Träume feiert und Mut macht, seinen Visionen zu folgen.