Fischsterben
Chemiecocktail verstärkte Algengift in der Oder

Im Sommer vor zwei Jahren kam es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben. Bald war klar: Eine Mischung aus vielen Faktoren löste eine Algenblüte aus - und deren Gift wirkte tödlich auf Organismen. Das bestätigt jetzt auch eine Studie im Fachmagazin Nature Water.

    Tote Fische liegen in Ufernähe in der Oder
    Tote Fische in der Oder (dpa)
    Ein Forschungsteam hat Wasserproben und vergiftete Fische untersucht und rund 120 Mikroschadstoffe gefunden. Die alleine wiesen zwar keine ungewöhnlich hohen Konzentrationen auf. Addiert ergaben sie aber einen hohen Wert bei einem Risiko-Schadstoff-Index für Wasserorganismen. In einem Labor-Experiment zeigte sich, dass der Chemiecocktail zusammen mit dem Algengift tatsächlich typische Wasserorganismen wie Wasserflöhe und Zebrafisch-Embryos schädigte. Auch menschliche Nervenzellen wurden abgetötet. Den größten Anteil daran hatte das Algengift, der Chemiecocktail verstärkte die Wirkung aber wohl.
    Die Forschenden sagen: Solche Cocktaileffekte könnten das Ökosystem stärker belasten als gedacht. Besonders, wenn es mit dem Klimawandel noch häufiger zu Algenblüten kommt als bisher.
    Diese Nachricht wurde am 07.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.