Die deutsche Chemie-Industrie hat Nachwuchssorgen. Derzeit beginnen nur noch etwa 3000 Schulabsolventen ein Chemiestudium, nur halb so viele wie Anfang der 90er. "Darüber hinaus beklagen die Hochschullehrer die oft mangelhafte Qualifikation der Studienanfänger, die zu einer hohen Abbrecherquote führt", meint Stefan Marcinowski, BASF-Vorstand und Vorsitzender des Kuratoriums des Fonds der Chemischen Industrie. Zu seinem 50-jährigen Bestehen richtet der Fonds jetzt ein Sonderstipendienprogramm ein, mit dem man die besten Schüler eines Jahrgangs motivieren möchte, sich für ein Chemiestudium zu entscheiden. 100 Studienanfänger können in diesem Jahr davon profitieren. Sie erhalten zunächst für zwei Semester eine monatliche Unterstützung von 500 Mark, wenn sie sich bewähren, gibt es in den folgenden beiden Semestern sogar 1000 Mark. In den nächsten Jahren jedoch wird sich das Nachwuchsproblem in der Chemie erst einmal weiter verschärfen: 2003 werden voraussichtlich nur 900 Absolventen die Hochschulen verlassen, der Bedarf wird aber weit höher sein. Zum Vergleich: 1998 gab es 4000 Chemie-Absolventen. Obwohl die Berufschancen ausgezeichnet sind, wenden sich viele qualifizierte Abiturienten eher den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zu, klagt Stefan Marcinowski: "Wir wissen auch, dass die Chemie kein leichtes Studium, sondern ein anspruchsvolles Studium ist, das handwerklich wie intellektuell den ganzen Mann und die ganze Frau fordert."
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Verband der Chemischen Industrie
Chemie-Informationsservice "Chemie.De"
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