Schaulaufen der IT-Prominenz diese Woche in San Francisco bei der Oracle OpenWorld, dem Anwenderkongress des größten Datenbank-Softwarehauses: Die Chefs von Hewlett-Packard, vom PC-Marktführer Dell und vom Server-Hersteller Sun, Carly Fiorina, Michael Dell und Scott McNealy und natürlich der Oracle-CEO Lawrence Ellison präsentierten in San Francisco Status-Reden, so genannte Keynote Speeches. Und es war offensichtlich, dass die Harmonie zwischen den Gewaltigen der Branche doch deutlich getrübt ist. Gleich am Anfang, am Montag morgen vor vollbesetztem Saal war da die Oracle-Sprecherin, die durch das Programm führte und erklärte, dass ihr Lieblingsgastredner ja Michael Dell sei, was einerseits unhöflich gegenüber Fiorina und McNealy war, andererseits aber auch schon auf eine besonders enge Allianz zwischen Oracle und Dell hinwies, die da im Entstehen begriffen ist und die zu Lasten der beiden anderen geht. Dazu Michael Dell in seiner Keynote:
Das Rechenzentrum befindet im Wandel - weg von den großen Eisen, hin zu anpassungsfähigen kleineren Einheiten. Hier richten sich alle Augen auf Oracle und auf uns.
Große Eisen, also Server mit etlichen Prozessoren, gehören zum Repertoire von Hewlett-Packard und Sun. HP-Maschinen gehen bis 64, die von Sun sogar bis 106 Prozessoren. Beim PC-Unternehmen Dell ist das anders. Bei Dell ist bei vier Prozessoren Schluss. Aber man kann solche kleinen Systeme ja auch zu großen Computing-Grids zusammenschalten, um darauf anspruchsvolle Unternehmensanwendungen laufen zu lassen. Und eben das propagiert eine Gruppe von fünf Unternehmen, Oracle, Intel, Novell, Red Hat und natürlich Dell. Wie sie in San Francisco erklärten, wollen sie nächstes Jahr eine Werbekampagne für mehr Grids in Unternehmensrechenzentren starten. Die Botschaft ist eindeutig: Grids können alles, was große Server können. Dazu Thomas Kyte, er betreibt die populäre Oracle-Web-Site "Ask Tom":
Heute haben wir die Wahl. Statt in eine große Maschine mit vielen Prozessoren zu investieren – eine Rieseninvestition – kann man schön klein anfangen und das Grid nach Bedarf Schritt für Schritt ausbauen.
Bei Sun und bei HP sieht man das natürlich anders. Zwar haben die beiden Konzerne auch Software im Angebot, um kleine Rechner zu Grids zu verschalten, aber eben auch ihre großen Server. Und deshalb ist man dort nicht bereit, ausschließlich auf Grids zu setzen. Scott McNealy, der Chef von Sun, machte sich denn auch gehörig über den von Oracle veranstalteten Rummel lustig:
Also wenn Larry den Mund aufmacht, ist jedes siebte Wort "Grid". Ich muss mich, mit Verlaub, um meine Software-Partner kümmern. Also: Was ist ein Grid eigentlich? Einfache PCs, vernetzt, heißen Cluster, aber neuerdings auch Grids. Mehrprozessormaschinen sind eine Art von Grid auf engstem Raum. Chips mit mehreren Prozessorkernen oder Hyperthreading-Fähigkeiten sind Mini-Grids. Da behaupte ich einfach, ein ganz tolles Grid, das 32 Threads parallel verarbeiten kann, zu haben, und zwar auf einem einzigen Chip! Wenn andere das Wort Grid überstrapazieren, dann darf ich es doch auch!
Dafür erhielt Scott McNealy in San Francisco Zustimmung. Aber auch für Ellison und Dell gab es die - bei derartigen Veranstaltungen üblichen - Beifallsstürme. Der Branche also steht eine Debatte bevor, die zumindest einen hohen Unterhaltungswert haben dürfte.
Das Rechenzentrum befindet im Wandel - weg von den großen Eisen, hin zu anpassungsfähigen kleineren Einheiten. Hier richten sich alle Augen auf Oracle und auf uns.
Große Eisen, also Server mit etlichen Prozessoren, gehören zum Repertoire von Hewlett-Packard und Sun. HP-Maschinen gehen bis 64, die von Sun sogar bis 106 Prozessoren. Beim PC-Unternehmen Dell ist das anders. Bei Dell ist bei vier Prozessoren Schluss. Aber man kann solche kleinen Systeme ja auch zu großen Computing-Grids zusammenschalten, um darauf anspruchsvolle Unternehmensanwendungen laufen zu lassen. Und eben das propagiert eine Gruppe von fünf Unternehmen, Oracle, Intel, Novell, Red Hat und natürlich Dell. Wie sie in San Francisco erklärten, wollen sie nächstes Jahr eine Werbekampagne für mehr Grids in Unternehmensrechenzentren starten. Die Botschaft ist eindeutig: Grids können alles, was große Server können. Dazu Thomas Kyte, er betreibt die populäre Oracle-Web-Site "Ask Tom":
Heute haben wir die Wahl. Statt in eine große Maschine mit vielen Prozessoren zu investieren – eine Rieseninvestition – kann man schön klein anfangen und das Grid nach Bedarf Schritt für Schritt ausbauen.
Bei Sun und bei HP sieht man das natürlich anders. Zwar haben die beiden Konzerne auch Software im Angebot, um kleine Rechner zu Grids zu verschalten, aber eben auch ihre großen Server. Und deshalb ist man dort nicht bereit, ausschließlich auf Grids zu setzen. Scott McNealy, der Chef von Sun, machte sich denn auch gehörig über den von Oracle veranstalteten Rummel lustig:
Also wenn Larry den Mund aufmacht, ist jedes siebte Wort "Grid". Ich muss mich, mit Verlaub, um meine Software-Partner kümmern. Also: Was ist ein Grid eigentlich? Einfache PCs, vernetzt, heißen Cluster, aber neuerdings auch Grids. Mehrprozessormaschinen sind eine Art von Grid auf engstem Raum. Chips mit mehreren Prozessorkernen oder Hyperthreading-Fähigkeiten sind Mini-Grids. Da behaupte ich einfach, ein ganz tolles Grid, das 32 Threads parallel verarbeiten kann, zu haben, und zwar auf einem einzigen Chip! Wenn andere das Wort Grid überstrapazieren, dann darf ich es doch auch!
Dafür erhielt Scott McNealy in San Francisco Zustimmung. Aber auch für Ellison und Dell gab es die - bei derartigen Veranstaltungen üblichen - Beifallsstürme. Der Branche also steht eine Debatte bevor, die zumindest einen hohen Unterhaltungswert haben dürfte.