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Compaq kauft Digital für umgerechnet 17 Milliarden Mark

Mit der geplanten Übernahme des Workstationherstellers Digital Equipment avanciert die Compaq Computer Corporation zum zweitgrößten Computerunternehmen der Welt. Am Montag hatten beide Firmen den Abschluß des Fusionsabkommens bekanntgegeben, der nun noch durch die Digital-Aktionäre genehmigt und kartellrechtlich abgeklärt werden muß.

Peter Welchering, Eckhard Pfeiffer |
    Unter den größten Computerunternehmen der Welt rangiert Compaq bisher auf Platz fünf. Mit dem Zukauf von Digital erweitert Compaq sein Angebot unter anderem um eine weitere Prozessorlinie, den 64-bittigen Alpha-Chip. Er soll als drittes Standbein neben der Intel- und der Mips-Architektur dienen, wie Compaqs Präsident Eckhard Pfeiffer versichert: "Der Alpha ist ein hervorragender Chip. Erst kürzlich haben Digital und Intel vereinbart, daß Digital auch in Zukunft die Alpha-Entwicklung weiterführt und Intel dessen Fertigung." Branchenexperten vermuten, daß Compaq sich langfristig von einer der Prozessorlinien trennen wird - schon aus Gründen der Marktbereinigung. Als wahrscheinlichster Kandidat dafür gilt die Mips-Architektur. Zwar solle Mips solange weitergepflegt werde, wie Kunden es wünschen, so Pfeiffer. Gleichzeitig wolle man die Käufer aber von Intels kommendem Merced-Chip mit Windows NT als Betriebssystem überzeugen. Die Weiterführung der Alpha-Architektur gilt hingegen als gesichert. Ihre hohe Leistung wird wohl erst in zwei Jahren von Intels neuen Chips erreicht und bietet somit einen echten Wettbewerbsvorteil.