"Alle nach Hause. Italien macht dicht. Die Serie A auch."
So stand es heute Morgen schon in dicken Lettern auf der Titelseite der Sportzeitung "Gazzetta dello Sport". Kurz vor Mitternacht hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte die Sperrzone wegen des Coronavirus auf ganz Italien ausgedehnt und damit auch ein Stopp aller Sportveranstaltungen bewirkt. Giuseppe Conte auf der Pressekonferenz:
"Wir haben noch eine weitere Maßnahme hinzugefügt, die Sportveranstaltungen betrifft. In der gegenwärtigen Situation gibt es keinen Grund, warum es weiter Spiele und Wettkämpfe geben sollte. Ich denke da auch an die Meisterschaft im Fußball. Wir verbieten auch das Benutzen von Turnhallen und Fitness-Studios."
Heute Nachmittag zog dann der Fußballverband FIGC nach. Er setzte die Meisterschaft bis zum 3. April aus. Wie es dann weitergeht, ist unklar. Präsident Gabriele Gravina stellte sich nicht der Presse. Er hatte zuvor wegen des Coronavirus die Medienvertreter gebeten, sich nicht vor dem Amtssitz des Verbandes in Rom einzufinden. Immerhin äußerte sich ein anderer Teilnehmer des Treffens, der Präsident des Verbandes der 3. Liga, Francesco Ghirelli:
"In einer Notsituation muss man abwägen. Eine Möglichkeit ist, keinen Titel zu vergeben. Die zweite, den Titel zu dem Zeitpunkt zu vergeben, an dem die Meisterschaft beendet ist. Wer sagt denn, das jetzt schon alles vorbei ist? Eine dritte Möglichkeit wären Playoffs."
Pokalfinale in den Spätsommer verlegt
Um etwas Zeit zu gewinnen, soll der letzte Spieltag um eine Woche auf den 31. Mai verschoben und das Pokalfinale in den Spätsommer verlegt werden. Und auch auf europäischer Bühne wird das Durcheinander immer größer. In den nächsten Tagen stehen noch drei italienisch-spanische Duelle in Champions und Europa League an. Neapel soll kommende Woche in Barcelona antreten, Inter Mailand trifft auf den FC Getafe und der AS Rom auf den FC Sevilla. Was aus diesen Spielen wird, ist vollkommen unklar.