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Dach oder Heck - eine Frage des Gewichts

Fahrräder mit dem Auto zu transportieren, kann heikel sein. Auf dem Dach verdoppelt sich die Durchfahrtshöhe, die Aerodynamik kann gestört werden, Schotterpisten fordern die Halterungen heraus. ADAC und Stiftung-Warentest geben Tipps.

Von Susanne Lettenbauer | 17.05.2011
    Gab es früher die Möglichkeit, Fahrräder mit Gurten auf die Heckklappe zu schnüren oder die Zweiräder kopfüber auf dem Autodach zu befestigen, so haben sich heute vor allem zwei Varianten durchgesetzt: für die leichteren Bauweisen der Träger auf dem Autodach, für die schwereren Räder hinten auf der Anhängerkupplung. Nach einem Test an 14 Heck- und Dachträgern ist der ADAC jetzt zu dem Ergebnis gekommen, so Sprecher Otto Saalmann:

    "Grundsätzlich muss man sagen: lieber hinten. Das ist der sicherer Träger. Er ist fester, er ist stabiler, er stört nicht so die Aerodynamik, aber, das muss man wissen, er ist teurer."

    Gut 500 Euro kostet der teuerste Heckträger von Fabbri. Doch es reicht auch das Modell für 250 Euro von MFT Aluline, ergab der ADAC-Test. Die günstigeren Dachträger, wie den Mac Safety First gibt es schon ab 25 Euro. Doch das Wichtigste vor dem Kauf der Fahrradträger ist die Beurteilung des Grundträgers, so Saalmann:

    "Jeder Träger ist nur so gut wie sein Grundträger. Also wir haben den Grundträger auf den man verschiedene Lasten darauf laden kann: Skiträger, Ladeboxen. Aber der Grundträger ist das Entscheidende. Er garantiert, wie die Last hält."

    Welcher Trägertyp für das eigene Auto geeignet ist, bestimmen überwiegend die Kfz-Hersteller. Bevor also der Nachbar gefragt wird, ob er für die Radtour am Wochenende seinen Träger ausleiht, sollte man sich beim Autohersteller nach den Empfehlungen erkundigen, rät der ADAC. Sonst kann es dem Autofahrer so ergehen wie den Testern bei dem schlechtesten Trägermodell von Mont Blanc Discovery: Bei Fahrten auf Schotterpisten, Schlaglochstraßen, engen Kurven und einem Aufprall lösten sich die Räder und durchschlugen die Heckscheibe.

    Generell sollte bei dem Transport von Fahrrädern auf dem Dach oder auf der Anhängerkupplung die Geschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde eingehalten werden. Auch hilft ein Warnaufkleber auf dem Cockpit, den Autofahrer mit Dachträger vor Tunneln und Brücken daran zu erinnern, dass sich die Durchfahrtshöhe seines Fahrzeuges um fast das Doppelte verändert hat. Hat die Fahrt begonnen, sind die Berge in Sicht, dann sollte nach 50 Kilometern nachkontrolliert werden, ob alles sitzt, nicht nur beim Dachträger, sondern auch beim Heckträger:

    "Hier ganz wichtig: Ich muss kontrollieren, ob die Heckleuchten gehen, denn der Heckträger hat eigene Rückleuchten. Und auch hier wieder nach 50 Kilometer anhalten, schauen, ob alles sitzt."

    Ob nun oben auf dem Dach mit Mountainbikes oder hinten auf der Anhängekupplung mit Elektrofahrrädern – die im Fachhandel erhältlichen 14 getesteten Fahrradträger kann der ADAC den Urlaubern jeden Alters empfehlen.