Gazakrieg
Dänemark sieht Netanjahu als "Problem" - Regierungschefin Frederiksen will Sanktionen gegen Israel "genau wie bei Russland"

Dänemarks Ministerpräsidentin Frederiksen hat den israelischen Regierungschef Netanjahu als "Problem" bezeichnet.

    Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu spricht während einer Pressekonferenz.
    Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu. (Ronen Zvulun/Pool Reuters/dpa)
    Seine Regierung gehe "zu weit", sagte die Politikerin aus dem Mitte-Rechts-Lager der Zeitung Jyllands-Posten. Dänemark hat aktuell die EU-Ratspräsidentschaft inne. Die humanitäre Lage im Gazastreifen als "absolut entsetzlich und katastrophal", führte Frederiksen aus. Zudem kritisierte sie die Pläne israelischer Politiker für neue Siedlungsprojekte im Westjordanland. Sie wolle politischen Druck und Sanktionen, sei es gegen Siedler, Minister oder sogar Israel insgesamt. Man schließe im Voraus nichts aus, betonte die Vorsitzende der Sozialdemokraten. "Genau wie bei Russland" müsse man die Sanktionen so gestalten, dass sie die größte Wirkung erzielen.
    Die Hamas und ihre Verbündeten hatten mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg im Gazastreifen ausgelöst. Bei dem Angriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Fast zwei Jahre danach hält die Hamas in dem Palästinensergebiet noch immer 49 Geiseln in ihrer Gewalt. Nur 22 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee noch am Leben.
    Israel geht seit dem Hamas-Großangriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bislang mehr als 61.400 Menschen getötet. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, werden von den Vereinten Nationen aber als realistisch eingestuft.
    Diese Nachricht wurde am 16.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.