
Im vergangenen Jahr waren demnach 66,5 von 1.000 bei der DAK versicherten Mädchen mit einer Angststörung in Behandlung, insbesondere mit sozialen Phobien und Panikstörungen. Hochgerechnet betraf das bundesweit rund 75.500 Jugendliche. Das waren 53 Prozent mehr als im Vorpandemiejahr 2019.
Auch die Fallzahlen von Depressionen und Essstörungen stiegen dem Bericht zufolge bei jungen Mädchen. So erhöhten sich die Behandlungszahlen der 15- bis 17-jährigen Mädchen mit Depressionen im Jahr 2024 im Vergleich zu 2019 um gut 27 Prozent, bei Essstörungen um etwa 38 Prozent. Seit 2021 bewegen sich die Werte demnach nahezu unverändert auf einem Plateau.
Experte führt Ursachen auf Pandemiezeit zurück
Fehlende soziale Kontakte aus der Pandemiezeit hätten vor allem bei Mädchen zu psychischen Problemen geführt, teilte der Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Berliner Charité, Christoph Correll, mit. Auch seien sie anfälliger als Jungen für soziale Medien mit ihren Körperbildern, Glücks- und Zufriedenheitsidealen, die nicht erfüllt werden könnten. "Das erhöht das Stresslevel und kann die Ausprägung psychischer Erkrankungen fördern und vertiefen", erklärte Correll.
Für die DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 800.000 bei der Kasse versicherten Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren.
Diese Nachricht wurde am 08.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
