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Dankesrede des Philosophiehistorikers Kurt Flasch

Heute Mittag wurde in Wolfenbüttel zum sechsten Mal der mit 20.000 Euro dotierte Lessing-Preis für Kritik verliehen, der statutengemäß den Begriff der Kritik nicht auf irgendein Fach beschränkt. Nach früheren Preisträgern wie Karl Heinz Bohrer, Alexander Kluge oder Peter Sloterdijk wurde diesmal der Mainzer Philosoph und Philosophiehistoriker Kurt Flasch geehrt.

    In der Begründung heißt es, er sei ein leidenschaftlicher Denker und eigenwilliger Geist, "der die spätantike und mittelalterliche Philosophie für die Gegenwart neu erschlossen habe". Flaschs einzigartige Vertrautheit mit dieser Epoche zeige zuletzt das Werk "Kampfplätze der Philosophie" unter dem Aspekt der großen Kontroversen von Augustinus bis Voltaire. Mit Lessing verbinde Flasch die Überzeugung, Wahrheit nicht als Besitz zu verstehen.

    Wir dokumentieren jetzt seine Dankesrede, mit der er an die Laudatio des Literaturwissenschaftlers Norbert Miller anschloss und zugleich eine Kostprobe seiner Erudition gab, indem er von Gotthold Ephraim Lessing schnurstracks auf die mittelalterlichen Theologen Berengar von Tours und Lanfrank von Bec zu sprechen kam.

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