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Das Astrolabium

Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich draußen in dunkler Nacht - ohne Uhr und ohne Karte. Nur die Sterne können Ihnen helfen, die Zeit und Ihren Standort zu erkennen. Dass die Sterne ihre Position in jeder Nacht etwas verändern, wussten Menschen bereits vor langer Zeit. Ohne einen festen Bezugspunkt ist es sehr schwer, sich für das Ablesen der Zeit und für die Navigation an den Sternen zu orientieren.

Laura Tuma |
    Vor gut 1500 Jahren löste man das Problem durch die Erfindung des Astrolabiums. Zusammen mit seiner Lehrerin, der griechischen Philosophin und Astronomin Hypatia, entwickelte es der Bischof Synesios aus der Armillarsphäre - einem Instrument, das die Araber sowie Hipparchos und Ptolemäus bereits benutzt hatten. Hypatia ist wohl die bekannteste Frau des Altertums, die wissenschaftlich arbeitete.

    Das Astrolabium besteht aus zwei Metallscheiben - eine stellt die Erde dar, die andere die Himmelssphäre. Mit einem drehbaren Arm an der oberen Scheibe kann der Beobachter die Höhe eines Himmelsobjekts über dem Horizont einstellen und mit dieser Information Zeit und geographische Breite bestimmen. Später ersetzte man das Astrolabium durch einen Sextanten und andere Instrumente, die genauere Messungen ermöglichten.

    Das Astrolabium war einer von vielen Fortschritten in den etwa 700 Jahren, in denen die ägyptische Stadt Alexandria das wissenschaftliche und intellektuelle Zentrum der Welt war. Noch heute verweisen wir auf Alexandria als eine Stadt, die uns half, unseren Platz im Universum zu bestimmen.