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Das Digitale Logbuch: Erdkunde-Nachhilfe

Geht's hier eigentlich um Computerei oder um Erdkunde? Yorkfield, Northwood, McKinley – So heißen Chips – von Intel. Und die nächste Windows-Version ist unter dem Code-Namen Vienna entwickelt worden.

Von Achim Killer |
    Warum Wien? Die Wiener Stadtverwaltung gibt eine eigene Linux-Distribution heraus. Hat Microsoft vielleicht eingesehen, dass da die Zukunft liegt? Doch wohl eher nicht. Niagara nennt sich ein Prozessor von Sun und Oregon einer von AMD. Hm, man möchte meinen, die ahnen, dass ihre Architekturen bald den Bach runter gehen. Na ja, aber wenn's schon was Geographisches sein muss, warum lassen die in den Entwicklungsabteilungen sich nicht mal was richtig Schönes einfallen, beispielsweise Schmallenberg – das Zentrum der sauerländischen Textilindustrie. Danach könnte man doch man einen Prozessor benennen. Ganz viele Fäden werden in Schmallenberg gesponnen, englisch: Threads. Der Hyperthreading-fähige Schmallenberg! Das wär doch was.

    Oder Urengoi, daher kommt das russische Erdgas – in Pipelines. Das bietet sich doch geradezu an für eine superskalare CPU. Der Urengoi, optimiert für die Parallelverarbeitung auf dem Instruction-Level. Wobei: derzeit geht's eher um Green-IT, also darum, dass die Chips nicht so viel Wärme produzieren. Und deshalb müsste doch eigentlich bald ein Projekt "Funtensee" aufgelegt werden. Am Funtensee in Bayern werden immer die Kälterekorde gemessen. FLF – "fanless Funtensee" – Diesen Prozessor würde jeder kaufen. Apropos: Kälte - Antarktis - Pinguine. McMurdo ist die größte Forschungsstation am Südpol. Und? Gibt's eine gleichnamige Linux-Distribution? – Nein. Diese Erdkundler aus den Entwicklungsabteilungen! Mit ihrer Einfallslosigkeit haben die wirklich den Rubikon überschritten. Die werden noch ihr Waterloo erleben und dann – dann werden sie nach Canossa gehen.