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Das digitale Logbuch: Roboter gegen Linux

Wenn wir hier in Bayern über Computer nachdenken, dann ist das in Bayern Windows. Wir haben sogar bei uns in der Firma einen Roboterpark, wo Roboter Schrauben hineindrehen, und zwar mit Windows. Die haben ein Windows-Betriebssystem und drehen die Schrauben hinein und machen das ganz gut.

Von Maximilian Schönherr |
    Jetzt besagt die Kurzarbeit bei uns aber, dass wir Windows nicht mehr updaten können. Wir müssen eine Weile warten, bis sich die wirtschaftliche Anspannung wieder gelegt hat, und dann kann unser Betriebssystem auch wieder gewartet werden.

    Das Dumme ist nur: Wenn ein Betriebssystem schlecht betrieben wird, dann drehen die Roboter durch. Die Roboter sind letzte Nacht aus der Fabrik ausgebrochen, haben keine Schrauben mehr geschraubt, sind die Leopoldstraße hoch, haben sich im Capri einen Espresso genommen, ohne zu zahlen, und sind dann die Leopoldstraße wieder runter, Ludwigstraße, haben die Feldherrenhalle gegrüßt, durch die Theatinerstraße vor zum Marienplatz und dann direkt ins Rathaus hinein.

    Warum ins Rathaus? Sie haben dort vandaliert. Wenn unsere Windows-Roboter nicht richtig gewartet sind, dann randalieren die dort, wo der Neid am größten ist, nämlich im Münchener Rathaus, wo inzwischen 80 Prozent aller Computer einen Linux Thorwald drauf haben. Dieser Linux Thorwald bringt die Roboter so zum Rasen, dass sie die Treppe hochgehen (Es sind Treppenhochgehroboter). Und sie gehen dann ins nächstbeste Zimmer hinein, sagen wir mal ins Zimmer für die Einsichtnahme in Grundbucheinträge. Sie gehen direkt an der Dame vorbei, die sie fragt: Ja, was wollen Sie denn hier? Da hinten steht nun einmal der Linux Thorwald Computer, und da hauen sie drauf, und davon geht er kaputt.

    Wer zahlt das jetzt? Zahlt das Microsoft, weil die ihr Windows so programmiert haben, dass es den Linux Thorwald kaputtmacht? Oder zahlt es unsere Firma, die aber sowieso nicht mehr zahlen kann? Ich habe schon immer gesagt: Wenn ein Betriebssystem da ist, dann muss man es pflegen, sonst dreht alles durch. Das ist mit uns Arbeitern genauso.