Xylella fastidiosa lebt nicht gerne im Labor - die Bakterie ist auf künstlichen Nährböden nur schwer zu vermehren und Einzelheiten zu ihren biologischen Eigenarten gehören daher bislang zu den Raritäten. Um so mehr Erfahrungen mit dem Einzeller besitzen dagegen Landwirte, denn regelmäßig ruiniert Xylella die Zitrusernte in den USA und Brasilien, erklärt Professor José Fernando Perez, wissenschaftlicher Direktor der "Fundacao de Ampara a Pesquisa do Estado de Sao Paulo", einer der Deutschen Forschungsgemeinschaft vergleichbaren Organisation in Brasilien. "Xylella wird durch Zikaden zwischen Pflanzen übertragen und verursacht einen Ernteverlust bei Zitrusfrüchten von rund 30 Prozent." Der Wissenschaftler erhofft sich durch die inzwischen abgeschlossene Analyse der Xylella-Gene Hinweise auf einen Mechanismus, über den dem Bakterium besser beizukommen ist.
In rund 2,7 Millionen genetischen Buchstaben sind 2904 unterschiedliche Gene des Bakteriums niedergeschrieben, von denen sogar 50 Prozent in ihrer Funktion bekannt sind. Einige davon besitzen interessante Eigenschaften: "Neun Gene regulieren in Xylella die Produktion von Xanthangummi, das in der Lebensmittelproduktion häufig zum Andicken verwendet wird, weil es zu zähem Schleim quillt," so Perez. Einerseits eröffne dies die Möglichkeit einer preiswerten Produktion des begehrten Zusatzstoffes mit gentechnischen Verfahren, andererseits spiele Xanthan eine fatale Rolle bei der Infektion von Pflanzen, denn es verklebt die Leitgefäße der Gewächse und schneidet sie von ihrer Wasserversorgung ab. Möglicherweise sei dies der Haupteffekt bei einem Befall mit dem Schädling.
Doch die Forscher entdeckten noch andere Einzelheiten im genetischen Stammbuch von Xylella: So infiziert der Pflanzenkrankheitserreger neben Zitruspflanzen auch Wein, Mandeln und Oleander. Welchem Opfer Xylella dabei den Vorzug gibt, entscheiden winzige Veränderungen in der Reihenfolge der genetischen Buchstaben. "Um diesen genetischen Unterschieden genau auf die Spur zu kommen, wurde das Bakterium gleich in verschiedenen Subtypen entschlüsselt. Damit stellt Xylella auch ein hervorragendes biologisches Modell dar, an dem vergleichende genetische Untersuchungen durchgeführt werden können", konstatiert der Wissenschaftler.
[Quelle: Ellen Norten]
In rund 2,7 Millionen genetischen Buchstaben sind 2904 unterschiedliche Gene des Bakteriums niedergeschrieben, von denen sogar 50 Prozent in ihrer Funktion bekannt sind. Einige davon besitzen interessante Eigenschaften: "Neun Gene regulieren in Xylella die Produktion von Xanthangummi, das in der Lebensmittelproduktion häufig zum Andicken verwendet wird, weil es zu zähem Schleim quillt," so Perez. Einerseits eröffne dies die Möglichkeit einer preiswerten Produktion des begehrten Zusatzstoffes mit gentechnischen Verfahren, andererseits spiele Xanthan eine fatale Rolle bei der Infektion von Pflanzen, denn es verklebt die Leitgefäße der Gewächse und schneidet sie von ihrer Wasserversorgung ab. Möglicherweise sei dies der Haupteffekt bei einem Befall mit dem Schädling.
Doch die Forscher entdeckten noch andere Einzelheiten im genetischen Stammbuch von Xylella: So infiziert der Pflanzenkrankheitserreger neben Zitruspflanzen auch Wein, Mandeln und Oleander. Welchem Opfer Xylella dabei den Vorzug gibt, entscheiden winzige Veränderungen in der Reihenfolge der genetischen Buchstaben. "Um diesen genetischen Unterschieden genau auf die Spur zu kommen, wurde das Bakterium gleich in verschiedenen Subtypen entschlüsselt. Damit stellt Xylella auch ein hervorragendes biologisches Modell dar, an dem vergleichende genetische Untersuchungen durchgeführt werden können", konstatiert der Wissenschaftler.
[Quelle: Ellen Norten]