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Das Letzte in Kürze

Historiker Wolfgang Benz bezichtigt Margarethe von Trottas Film ''Rosenstrasse'' der Geschichtsklitterung Dunkle Wolken über dem Berliner Premierenhimmel. Wenn heute Abend Margarete von Trottas "Rosenstraße" Deutschlandpremiere feiert, dann wird der Vorwurf der Geschichtsklitterung die Stimmung trüben. Der Historiker Wolfgang Benz, Leiter des Instituts für Antisemitismusforschung in Berlin, schreibt heute in der Süddeutschen Zeitung: Im Vorspann behaupte der Film über den öffentlichen Protest nicht-jüdischer Frauen gegen die Inhaftierung ihrer jüdischen Männer 1943 in der Berliner Rosenstraße, die Ereignisse, wie der Film sie erzählt, seien authentisch. Sind sie aber teilweise nicht, laut Benz. So behaupte der Film fälschlicherweise, eine der protestierenden Frauen sei mit Propaganda-Minister Goebbels ins Bett gestiegen, um die Freilassung der Inhaftierten zu erreichen. Goebbels habe aber mit den Ereignissen in der Rosenstraße nie etwas zu tun gehabe. Außerdem schmälere diese Behauptung den Mut und die Leistung des Widerstandes des Frauen. Neue Mythen zu erfinden, sei unredlich und mache Aufklärung zur Klamotte. Margarete von Trotta war heute nicht bereit in dieser Sendung zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen.

Ein Beitrag von Doris Schäfer-Noske |
    Tagung der Krimiautoren Kriminal-Romane deutscher Autoren haben es auf dem lukrativen englischsprachigen Markt schwer - so Thomas Pschübilka, deutscher Vertreter der internationalen Vereinigung der Kriminalautoren. Die Vereinigung tagt zum ersten Mal seit ihrer Gründung 1986 gerade in Deutschland, im Eifelort Daun, am Rande eines Krimifestivals. Auf dem deutschen Markt steige unterdessen die Beliebtheit regionaler Kriminalromane weiter, sagte Pschübilka. Sie würden zunehmend auch als Reiseführer benutzt. Durch die Fremde auf Spuren der Buchverbrechen.

    Grass empfiehlt Willy Brandt als Vorbild für Politiker Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass hat massive Kritik an den heutigen Politikern geübt und ihnen den früheren SPD-Politiker und Bundeskanzler Willy Brandt als Vorbild empfohlen. "Es fehlt der Mut zu dem, was Willy Brandt einst, in Anlehnung an Ernst Bloch, "konkrete Utopie" nannte", sagte Grass bei der Verleihung des Willy-Brandt-Preises heute in Lübeck an einen norwegischen Journalisten und deutschen Historiker. Mangelware seien politischer Weitblick und der Wille, die Ursachen unserer vielfältigen Misere freizuschaufeln. Grass beklagte innenpolitischen Stillstand. Und Weltpolitisch würden die Ursachen von Terrorismus, nämlich soziale Ungerechtigkeit und Verelendung der ärmsten Länder ausgeblendet. Massive Kritik übte Grass erneut an den USA "als dominierende Weltmacht in ständiger Überforderung".

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