Samstag, 27. April 2024

Archiv


Das Mekka der Junggebliebenen

Lange war Palm Springs der Wohnort der Reichen und Schönen aus Hollywood. Dann wurde es ruhig in der Wüstenstadt. Inzwischen ist sie wieder angesagt - und lockt Senioren, Homosexuelle und Architekturbegeisterte gleichermaßen.

Von Bettina Schmieding | 27.10.2013
    "”It is one of the plastic surgery capitals of America. Which is saying a lot. People want to stay young forever here.”"

    Michael Stern blickt über den Rand seiner modernen Sonnenbrille und grinst. Palm Springs gehöre zu den Hauptstädten der Schönheitschirurgie in den USA. Hier wolle jeder für immer jung sein, sagt der Architekturexperte. Sein Lebenspartner und er sind vor Jahren hierhergezogen. Irgendwann hätten sie bemerkt, dass sie viel mehr Zeit in ihrem Ferienhaus in Palm Springs verbrachten als zuhause.

    Donnerstagabend Palm Canyon Drive. Bei Lulu stehen die Menschen in Dreierreihen Schlange, um einen Tisch im angesagten Restaurant zu ergattern. Die Plätze auf dem Bürgersteig sind längst besetzt, obwohl sich die Sonne gerade erst hinter die Berge schiebt. Noch immer ist es brütend heiß, die Lokale helfen ihren Gäste über die letzten Stunden des Tages hinweg, in dem sie aus kleinen Düsen Wasser in Richtung Straße vernebeln. Das senkt dort zumindest gefühlt die Temperatur, wo die Klimaanlage aus dem Restaurant nicht hinkommt.

    Die Gay Community von Palm Springs scheint komplett bei Lulu versammelt zu sein, entweder paarweise, mit Freunden oder mit der Mutter. Welche andere Stadt der Welt schafft es, gleichzeitig ein Senioren- und ein Schwulenparadies zu sein? Die Speisenkarte passt perfekt ins figurbewusste Kalifornien. Es gibt eine Spalte für glutenlose Gerichte, eine vegetarische, und eine für Speisen mit wenig bis gar keinen Kohlenhydraten. Für die Diät-Abtrünnigen wird das Brot selber gebacken, die Servietten passen zum pastellfarbenen Interieur des Lokals. Ein paar Meter weiter locken die Stände des Villagefestes. Der Straßenmarkt von Palm Springs ist sehr beliebt und seit Jahren eine feste Institution – auch musikalisch.

    Das Villagefest hilft Musikern wie Angie Whitney durch die Saure-Gurken-Zeit im Sommer hinweg. Anders als andere Städte in Kaliforniern und sonst wo auf der Welt ist die heiße Jahreszeit hier Nebensaison. Im Juli und August sind 45 Grad und mehr keine Seltenheit. Angie Whitney kann im Hochsommer nicht in Clubs auftreten, sondern steht mit ihrem Elektro-Piano auf dem Palm Canyon Drive zwischen den namengebenden Grünpflanzen, singt und verkauft in den Pausen ihre CDs.

    "”Es ist schon schwierig hier, wenn so viele Restaurants und Clubs schließen. Während der Hauptsaison, wenn alles super läuft, dann muss man eben sein Geld sparen. So kann man dann, wenn das Unterhaltungsbusiness eine Atempause einlegt, ab und zu einen Gig spielen und ansonsten das Leben im Paradies genießen.""

    Die Fußstapfen, in die Angie in Palm Springs tritt, sind riesengroß, sagt die Sängerin bescheiden, die ein bisschen aussieht wie eine Mischung aus Whitney Houston und Tina Turner. So viele berühmte Musiker sind in Palm Springs aufgetreten oder haben hier sogar ein Haus gehabt.

    "”Frank Sinatra, Sammy Davis und Elvis Presley: Sie alle haben hier Häuser gehabt. Auch Marilyn Monroe. Jeder lebte hier, weil das der Ort war, an den sie alle wollten. Noch heute kann man in Palm Springs spazieren gehen und man fühlt sich so, als würde man in den guten alten Zeiten leben. Das liebe ich so an dieser Stadt.""

    Marylins Haus zu vermieten
    "Dies war das Haus von Marilyn Monroe. Das sieht man sehr oft hier, dass die Häuser der Stars direkt an der Straße liegen. Sie haben sich nicht hinter Mauern oder Toren versteckt, weil sie sich damals überhaupt keine Sorgen um ihre Privatsphäre machen mussten. Man konnte mitten durch die Stadt spazieren und auf einmal war da Marilyn Monroes Haus."

    Michael Stern kennt schönere Häuser als das von Marilyn Monroe, aber die Gäste auf seiner Architekturrundfahrt durch Palm Springs fragen immer danach. Viel ist nicht zu sehen von dem Anwesen, in dem der amerikanische Superstar sieben Jahre lang gelebt hat. Ein paar Stufen führen durch den Vorgarten hoch auf einen kleinen Hügel. Sechs Zypressen rahmen das Haus ein, im Hintergrund wiegen sich die Palmen der Sorte Washingtonia Filifera , die für Palm Springs so typisch sind. Wer in Marilyns Schlafzimmer sein Bett aufstellen möchte, kann dies ohne Weiteres tun. Für 100.000 Dollar Miete pro Jahr.

    Für Norma Jeane Baker begann alles an einem heißen Sommertag am Pool des Racquet Club of Palm Springs. Ein Talentsucher aus Hollywood entdeckte das Starlet, kurze Zeit später unterzeichnete sie ihren Vertrag bei Columbia Pictures und der Rest ist Geschichte. Nur – was zog die Stars und Sternchen eigentlich nach Palm Springs? Der Ozean ist weit und breit nicht zu sehen, die Wüste unerbittlich und eigentlich war der Ort in den 1930er Jahren nicht viel mehr als ein Kaff. Nicolette Wenzell von der Historical Society führt ganz profane Gründe ins Feld.

    "In den Verträgen der Filmstars stand, dass sie sich während der Dreharbeiten nicht mehr als 200 Meilen oder zwei Stunden von Hollywood entfernen durften. Und Palm Springs lag idealerweise genau in diesem Radius. Hier konnten sich die Stars ganz locker geben und niemanden hat es interessiert."

    Sie kamen alle, die Reichen und Schönen und siedelten sich rings um den kleinen Glockenturm der Stadt an. Kein Wohnhaus durfte höher als zwei Stockwerke gebaut werden. Noch heute überragen die riesigen Palmen die Stadt um ein vielfaches. Aber die Stars kamen nicht nur wegen der Architektur.

    Da Hollywood seine Fotografen verdonnert hatte, die Celebrities in Palm Springs in Ruhe zu lassen, konnte man in den 50er und 60er Jahren Frank Sinatra, Greta Garbo, Elizabeth Taylor oder Bob Hope mit Einkaufstüten den Palm Canyon Drive runterschlendern sehen. Kein Paparazzo hätte sich getraut, sie mit ungewaschenen Haaren zu fotografieren, zu groß war die Angst vor den mächtigen Filmstudios. In Palm Springs standen die berühmten Schauspieler im Telefonbuch wie ganz normale Leute.

    "You can look up ‘Hope, Bob, actor’, his phone number and address or ‘Sinatra, Frank, singer’. You can look it up in different years and each year he has got a different wife.”"

    Doch dann kam der Abstieg der Stadt in den 1970er und 80er Jahren. Reisen in die Welt wurden bezahlbar, die Stars zogen weg, und Palm Springs geriet in Vergessenheit. Der Ort fiel in die Hände von Studenten, die ihre wilden Partys hier feierten. Aber wenigstens wurde nichts abgerissen, weil niemand neue Häuser bauen wollte.

    "”Zurzeit sind die Medien voll davon, dass es in Palm Springs so viel fantastische Architektur gibt. Und das zieht Touristen aus der ganzen Welt hierher. Und in den 1990er Jahren ist Folgendes passiert: Schwule haben Palm Springs für sich entdeckt und sind hierher gezogen. Sie haben der Stadt finanziell zurück auf die Beine geholfen. Das und die Architektur bringt die Menschen mit Glamour zurück hierher."
    Besucher können heute zum Beispiel Frank Sinatras Haus für ein paar Tausend Dollar pro Nacht mieten. Und das Haus des Hollywoodstars Bob Hope ist auch zu haben – wenn der Kaufpreis in Höhe von 50 Millionen Dollar nicht abschreckt.

    "Mrs. Hopes Bedingung war, dass sie in ihrem neuen Haus ein Abendessen für 500 Gäste geben kann. Und das haben sie tatsächlich auch gemacht. Sie hatten hier oben rauschende Feste. Viele Leute sagen, dass dieses Haus aussieht wie ein UFO. Bob Hope selber hat sich darüber lustig gemacht. Wenn die Marsmenschen jemals auf die Erde kommen, sagte er, dann wüssten sie genau, wo sie landen können."

    Erhaben thront das Bob Hope Haus auf einem Hügel über der Stadt. Es ist ein später Vertreter der Mid Century Modern Architecture, für die Palm Springs so berühmt ist. Es ist das größte Haus, das der renommierte Architekt John Lautner jemals gebaut hat. Nicht ganz so wohlwollende Zeitgenossen sagen, dass es aussieht wie ein Champignon. Lautner war ein Schüler von Frank Lloyd Wright und beide glaubten, dass ein Gebäude sich der Umgebung anpassen muss und nicht herausragen sollte. Riesige Fensterfronten sorgen für einen nahtlosen Übergang zwischen drinnen und draußen. An diesem Haus lässt sich gut erklären, was die Architektur in Palm Springs auszeichnet, sagt Michael Stern.

    "”Die Architekten haben große Dachüberstände an die Häuser gebaut. So waren die Gebäude im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, gegen die direkte Sonneneinstrahlung geschützt. Und im Winter, wenn die Sonne nicht so hoch steht, kann sie unter den Dachüberhängen durch in die Zimmer scheinen.""

    Michael Stern steigt in sein Auto und drängt zur Weiterfahrt. Es gibt noch so viel zu sehen. Die Häuser von berühmten Architekten wie Richard Neutra und Donald Wexler warten in der gleißenden Mittagssonne. Palm Springs ist wie ein großes Freilichtmuseum. Trockene und warme Winter, heiße und noch trockenere Sommer – Autos, Menschen und Häuser werden hier in der Wüste anscheinend gleichermaßen konserviert.

    "”Man nennt Palm Springs das Mekka der Moderne. Nirgendwo gibt eine höhere Dichte moderner Architektur pro Quadratmeile als hier. Hier stehen besonders viele Zweitwohnsitze. Deren Eigentümer haben eine ganz andere Einstellung zu ihren Ferienhäusern als zu ihrem ersten Wohnsitz. Und deswegen konnten die Architekten völlig losgelöst von den Zwängen arbeiten, die man bei der Planung eines Erstwohnsitzes berücksichtigen muss. Die Leute leben vielleicht ein herkömmliches Leben in Chicago, aber hier denken sie: Hey, dies ist Kalifornien, dies ist Palm Springs und haben den Architekten darum viel mehr Freiheiten gelassen.""

    Immer ein Swimming Pool
    Also legten die Architekten los und bauten eine Stadt voller Ferienhäuser mit riesigen Kaminen, meterlangen Fensterfronten und den berühmten Dachüberständen. Aber in Wirklichkeit kreierten sie das Leben der Hausbesitzer rund um die zwei wichtigsten Bestandteile eines Hauses in Kalifornien. Nummer eins:

    "”The swimming pool is central to life in Palm Springs.”"

    Die Badebecken gibt es hier nierenförmig, als Ei, quadratisch, rechteckig oder als Piano geformt wie in Frank Sinatras Haus. Hier und da hat man den Eindruck, als sei das Haus um den Pool herum gebaut worden.

    Das Ausstattungsmerkmal Nummer zwei erklärt Michael Stern beim Besuch des Horizon Hotels. Die Schauspielerin Bonita Granville hat hier in Pink und Pastell gelebt, jetzt ist alles strikt in weiß und schwarz gehalten. Im Garten ertönen Golden Oldies aus felsenförmigen Lautsprechern. Auch im Bungalow des Kinderstars findet sich ein Möbel, das in den 1950er Jahren in Kalifornien Standard war: Die Hausbar, die nicht selten größer als die Küche ist:

    "”I have been to houses literally, where the bar is larger than the kitchen.”"

    Martini modernism nennt sich dieser Lebensstil, und er bestimmt heute noch die Gepflogenheiten in Palm Springs.

    "”Martinis sind das Getränk von Palm Springs. Es gibt sie wirklich überall. Martinis zu trinken, passt einfach gut zur entspannenden Atmosphäre in der Wüste. Es ist wie beim Verhältnis eines Swimming Pools zum Haus. Die funktionieren einfach perfekt miteinander.""

    Überhaupt: Wasser. In einer Zeit, lange bevor man damit Swimming Pools füllte, bestimmte es das Leben in der Wüste auf ganz andere Weise. Am Wasser im Coachella Valley lag es, dass die amerikanischen Ureinwohner die Wüste überhaupt bewohnen konnten. Sie entdeckten am Fuße des Mount San Jacinto, der direkt neben Palm Springs 3.300 Meter fast senkrecht in die Höhe steigt, eine heiße Quelle. Das Wasser, das heute aus dem Brunnen vor dem Spa am Tahquitz Canyon Way plätschert, kommt aus der Leitung, aber im Heilbad selber stammt das mineralische Nass nach wie vor aus dieser unterirdischen Quelle. Es ist heiß und es riecht überhaupt nicht schwefelig. Renee Brown ist eine der Kuratorinnen der Palm Springs Historical Society.

    "”Die heißen Quellen sind nach einem Erdbeben entstanden. Das Beben hat einen Riss in der Erde verursacht und dadurch konnte das Wasser hochkommen. Die Indianer sind im Winter hierhergekommen und im Sommer in die Canyons gezogen, wo es etwas kühler war.""

    Der Agua Caliente Stamm der Cahuilla Indianer aus der Gegend verdankt seinen Namen den Spaniern, die im 18. Jahrhundert ins Coachella Tal kamen. Und natürlich dem heißen Wasser, denn genau das heißt auf Spanisch Agua Caliente. Sie vertrauten auf die heilende Wirkung des Thermalwassers, genau wie die weißen Pioniere, die sich im Coachella Tal ansiedelten, um ihre Tuberkulosekranken zu heilen.

    Hinter einem Brunnen duckt sich ein Museum. In dem kleinen braunen Haus geht es weder um Hollywood noch um die Architektur des vergangenen Jahrhunderts. Hier geht es um die Geschichte der amerikanischen Ureinwohner in der Gegend, und was geschah, als die weißen Siedler kamen.

    Michael Hammond leitet das Museum. "Where are the tipis" – wo sind die Indianerzelte, heißt die aktuelle Ausstellung, die die Besucher mit Klischees über die amerikanischen Ureinwohner konfrontieren will.

    "”Archäologen würden Ihnen erzählen, dass Angehörige des Stammes hier schon vor 8.000 Jahren gelebt haben. Das lag vor allem am heißen Wasser und an der Nahrung, die man hier in Hülle und Fülle finden konnte. Obwohl dies eine Wüste ist, hat sie erstaunliche Nahrungsressourcen zu bieten – wenn man weiß, was man tun muss. Es gab Eicheln, Süßhülsenbäume, Kaktusblüten und es gab Tiere, Kaninchen, Eidechsen, Ameisen und Larven, die eine große Delikatesse waren.""

    Also, lange vor den gekühlten Martinis und dem glutenfreien Brot fanden Menschen in und um Palm Springs herum genug, um zu überleben. 10.000 Cahuilla Indianer hatte es einmal in der Gegend gegeben. Doch dann kamen die Eisenbahn, der Goldrausch und die weißen Siedler.

    "Die Regierung in Washington hat damals die Southern Pacific Eisenbahngesellschaft überredet, eine Linie zwischen L.A. und Yuma Arizona zu bauen. Der Gesellschaft wurde versprochen, dass sie danach jede zweite Quadratmeile des Landes rechts und links der Eisenbahnschienen überschrieben bekäme."

    Diskriminierung der Ureinwohner
    Palm Springs wurde aufgeteilt wie ein Schachbrett. Für die amerikanischen Ureinwohner blieben die anderen Teilstücke längs der Eisenbahntrasse. Auf den ersten Blick kein schlechtes Geschäft, könnte man meinen. Aber dahinter verbarg sich eine besondere Strategie, erzählt Michael Hammond.

    "Why a checkerboard? Well, all it is doing is really dividing the Indian land so that they don’t have holdings together.”"

    Die Regierung wollte also um jeden Preis verhindern, dass die Ureinwohner zusammenhängende Stücke Land besaßen. Es ging um die Verteilung der Macht. In den 1920er Jahren legte die Regierung dann fest, dass die Indianer ihr Land nur für fünf Jahre am Stück verpachten dürfen. Eine Abordnung von Stammesfrauen zog bis nach Washington, um diese Pläne zu vereiteln. Der nächste politische Coup sollte durch die Begrünungsregelung im Stadtgebiet gelandet werden. Wobei der Stadtrat durchsetzen wollte, dass ausgerechnet die Teilstücke der Ureinwohner als Grünfläche ausgewiesen wurden. Damals dämmerte den Stadtoberen von Palm Springs bereits, welche Goldgrube die Gemeinde werden würde.

    Heute gelten die Agua Caliente Indianer als wohlhabendster Stamm unter den US-amerikanischen Ureinwohnern. Ihnen gehören Casinos und Hotels, sie betreiben Restaurants und handeln mit Immobilien. Und sie haben durch ihre eigene Stammesregierung politische Souveränität. Was ihnen Selbstbewusstsein in der Auseinandersetzung mit der weißen Bevölkerung verleiht, sagt Michael Hammond.

    ""Zurzeit gibt es hier ein Gerichtsverfahren wegen des Wassers. Der Stamm hat gemäß des von ihm unterschriebenen Abkommens Zugang zur Grundwasserschicht unter der Stadt. Zusätzlich gibt es diese Agentur, die das Wüstenwasser hochpumpt, und die wurde jetzt vom Stamm verklagt. Die Indianer sagen: Ihr pumpt das Wasser viel zu schnell hoch. Und ihr füllt es auf mit Wasser aus dem Colorado River, der viel zu viele Schwebstoffe enthält. Ihr Hauptanliegen ist die Qualität des Wassers und sie wollen sicherstellen, dass auch künftige Generationen genug Wasser haben."

    Sorge um Wasser
    Von den 125 Golfplätzen in und um Palm Springs nutzen nur 18 wieder aufbereitetes Wasser. Und das macht nicht nur den Agua Caliente Indianern Sorgen – die ja im Übrigen selber Golfplätze auf ihren Teilstücken der Stadt betreiben. Wasser war und ist eben das Elixier, aus dem alles Leben in der Wüste entsteht. Brigitte und Gerhard Frey aus Bayern haben fünf Wochen den Südwesten der USA bereist. Ihnen gefällt Palm Springs sehr, aber sie wissen jetzt auch, wie sich eine amerikanische Wüste im Hochsommer anfühlt.

    "Mich stört nur, es ist so heiß, man kann die Berge … und dann kann man natürlich hier gut leben."

    Palm Springs ist in der luxuriösen Position – anders als Las Vegas zum Beispiel – ein großes Reservoir an eigenem Wasser zu haben. Die Stadt sitzt auf einem riesigen Grundwassersee. Zum Glück, denn 340 Sonnentage im Jahr heißt ja auch, dass es nicht so furchtbar viele Regentage geben kann. Aber wenn, dann regnet es drei Tage hintereinander und das Wasser fließt in reißenden Strömen von den fast vertikalen Bergen. Die Menschen schwänzen die Arbeit und das Leben in Palm Springs steht für einen Moment still, berichtet Michael Stern.

    ""When it rains here you would think that it never rained in the entire history of the world. People don’t go to work. I am totally serious.”"