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Das Mount Wilson Observatory

George Ellery Hale hatte bereits eines der bedeutendsten Observatorien der Welt gebaut – das Yerkes Observatory im US-Bundesstaat Wisconsin. Er suchte nun Orte für größere Teleskope – Orte mit ruhigerer Luft und wärmeren Wintern als im amerikanischen Mittelwesten. Deshalb richtete Hale seine Aufmerksamkeit auf Kalifornien. In diesem Monat vor 100 Jahren sollte sich sein Traum erfüllen. Die Carnegie Institution hatte sich bereit erklärt, das Mount Wilson Solar Observatory in der Nähe von Pasadena zu bauen.

    Auf Mount Wilson herrschen besonders stabile Luftverhältnisse, die einen guten Blick in den Himmel ermöglichen. Doch war die Anfahrt auf den knapp 2000 Meter hohen Berg nicht leicht. Man baute eine schmale Straße mit vielen Windungen und steilen Klippen.

    Das Observatorium kaufte ein stromgetriebenes Fahrzeug, um das Baumaterial den Berg hinauf zu schaffen. Das war teuer und schwierig zu handhaben. Irgendwann entschied man sich dann für eine einfachere Methode: für Esel. Die Tiere brachten mit Ausnahme der größten Bauteile alles auf den Berg.

    1905 nahm man die Arbeit mit dem ersten Teleskop auf, das die Sonne erforschen sollte. Schnell folgten zwei weitere Sonnenteleskope. Sie sind noch heute im Einsatz. Ihre Spiegel befinden sich auf hohen Türmen. Sie lenken Sonnenlicht an Instrumente am Boden.

    1908 wurde das erste Teleskop für die Erforschung des Nachthimmels fertig gestellt. Lange Zeit war es das größte Teleskop der Welt.