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Datenschützer warnen vor Folgen des EU-Entwurfs zur Chatkontrolle im Kampf gegen Kindesmissbrauch

Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, den EU-Entwurf zur sogenannten Chatkontrolle abzulehnen.

    Eine Hand hält ein Smartphone, auf der man einen Whatsapp-Chat sehen kann.
    Chat sollen unter bestimmten Bedingungen überwacht werden können. (Deutschlandradio / Annabell Brockhues)
    Dieser überschreite rechtsstaatliche Grenzen, teilten die Konferenzmitglieder in Berlin mit. Sie sprechen von verpflichtenden Möglichkeiten zur Massenüberwachung privater Chats und von flächendeckendem Scannen privater Nachrichten. Auch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chats meist geschützt seien, ließe sich dann umgehen, hieß es. Die Vorsitzende der Konferenz und Berliner Datenschutzbeauftragte Kamp, warnte, der Verordnungsentwurf der dänischen EU-Ratspräsidentschaft gefährde die sichere Kommunikation in unserer offenen Gesellschaft. Die Unions- und die SPD-Bundestagsfraktion signalisierten bereits, dass sie die Pläne der EU nicht mittragen wollten.
    Der Entwurf wurde zur Prävention und Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder vorgelegt. Anbieter von Onlinediensten sollen verpflichtet werden, sämtliche Kommunikation, die solche Straftaten zeigten, zu durchleuchten.
    Diese Nachricht wurde am 08.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.