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Datenschützer warnen vor Folgen des EU-Entwurfs zur Chatkontrolle im Kampf gegen Kindesmissbrauch

Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, den EU-Entwurf zur sogenannten Chatkontrolle abzulehnen.

    Silhouette eines Mannes mit Smartphone in den Händen, aufgenommen durch ein strukturierte Glastür eines Hauses.
    Die Bundesregierung soll den EU-Entwurf zur Chat-Kontrolle ablehnen (Archivbild). (picture alliance / Zoonar / Ewald Fr)
    Dieser überschreite rechtsstaatliche Grenzen, teilten die Konferenzmitglieder in Berlin mit. Sie sprechen von verpflichtenden Möglichkeiten zur Massenüberwachung privater Chats und von flächendeckendem Scannen privater Nachrichten. Auch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chats meist geschützt seien, ließe sich dann umgehen, hieß es. Die Vorsitzende der Konferenz und Berliner Datenschutzbeauftragte Kamp, warnte, der Verordnungsentwurf der dänischen EU-Ratspräsidentschaft gefährde die sichere Kommunikation in unserer offenen Gesellschaft. Union und SPD signalisierten bereits, dass sie die Brüsseler Pläne nicht mittragen wollten.
    Der EU-Entwurf wurde zur Prävention und Bekämpfung sexualisierter Gewalt gegen Kinder vorgelegt. Anbieter von Onlinediensten sollen verpflichtet werden, sämtliche Kommunikation, die solche Straftaten zeigten, zu durchleuchten.
    Diese Nachricht wurde am 08.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.