Südafrika
Debatte um Namen von berühmten Kruger-Nationalpark

In Südafrika gibt es eine Debatte über den Namen des berühmten Kruger-Nationalparks. Die oppositionelle Partei "Economic Freedom Fighters" (EFF) forderte die Umbenennung des Wildschutzgebiets.

    Es ist Abend: Man sieht das Tier als schwarze Silhouette im Vordergrund grasen. Dahinter Savanne, am Horizont ein Gebirge und die untergehende rote Sonne.
    Nashorn im Kruger Nationalpark (dpa / CHROMORANGE / MPfoto71)
    Ein EFF-Politiker argumentierte, dass es sich beim Namensgeber Paul Kruger um den - Zitat - "Architekten der Apartheid" handele. Tatsächlich entstand die Apartheid als staatliches System erst nach Krugers Tod. Kruger befürwortete aber unter anderem eine Rassentrennung.
    Er war im 19. Jahrhundert auch Präsident der "Südafrikanischen Republik", die einen Teil des heutigen Südafrika umfasste. Er war damit ein Hauptakteur bei der Gründung eines Burenstaats und dessen Verteidigung gegen die britischen Kolonialisten. Vor allem schwarze Südafrikaner sehen ihn als Protagonisten der rassistischen Vergangenheit Südafrikas, da er zu jenen Verantwortlichen gehört habe, die schwarze Afrikaner von ihrem Land vertrieben und ihnen das Mitspracherecht in der Republik verwehrt hätten.

    Organisation der weißen Afrikaner gegen Umbenennung

    Die Lobbyorganisation der weißen Afrikaner, "AfriForum", lehnte eine Umbenennung ab. Sie erklärte, der Nationalpark sei nur dank der Weitsicht Krugers entstanden. Man werde gegen alle Versuche einer Umbenennung juristischen Widerstand leisten. Wirtschaftsexperten wiesen zudem auf hohe Kosten der Umbenennung hin sowie auf die Gefahr, dass diese sich negativ auf den Tourismus auswirken könnnte.
    Kruger hatte den Nationalpark im Jahr 1898 gegründet; dieser wurde dann 1926 nach ihm benannt. Das größte Wildschutzgebiet Südafrikas zieht heute fast eine Million Besucher im Jahr an und gilt als eine der bedeutendsten Touristenattraktionen des Landes.
    Debatten über den Umgang mit dem Erbe von Kruger gibt es in Südafrika schhon länger. So wurde unlängst gefordert, eine Statue des Politikers in der Hauptstadt Pretoria abzureißen.
    Diese Nachricht wurde am 12.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.