
Die Welthungerhilfe plädierte für einen pragmatischen Umgang. Für die notleidende Bevölkerung könne nur zusammen mit den Taliban etwas erreicht werden, nicht gegen sie, sagte die Asien-Regionaldirektorin, Gottschalk, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es sei mehrfach versucht worden, deren menschenverachtende Politik mit internationalem Druck zu beenden. Davon hätten die Taliban sich aber nicht beeindrucken lassen. Der Landesrepräsentant der Hilfsorganisation Caritas international, Recker, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur, es sei ein Dilemma für die Helfer. Einerseits sei die Bevölkerung auf deren Einsatz angewiesen, andererseits dürften Helfer nicht zu Erfüllungsgehilfen des Regimes werden.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes wurden für 2023 bislang 39 Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Afghanistan zugesagt. 2022 waren es noch 330 Millionen. Das Entwicklungsministerium teilte mit, es finanziere derzeit nur Projekte für die Sicherung der menschlichen Grundbedürfnisse. Alles andere liege seit der Machtübernahme der Taliban auf Eis.
Diese Nachricht wurde am 14.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
