Auch wenn sie sonst gerne miteinander streiten - in einem Punkt sind sich die Mainzer Redekünstler einig: Sie wollen in Tübingen mindestens das Halbfinale erreichen. Schließlich haben die Mitt-Zwanziger in den vergangenen zwei Monaten intensiv trainiert. Ein bis zwei Wortgefechte lieferten sie sich jede Woche. Zum Beispiel über Kurioses wie ein Schminkverbot für Kinder. Oder über Handfest-Politisches.
Vorstandsmitglied Hanna Kaspar am ersten Trainingsabend:
Das Thema wird sein: Kann der Reformstau in Deutschland nur durch einen Konsens überwunden werden? Damit wollen wir uns ja auf Tübingen vorbereiten, deshalb ein ganz aktuelles Thema, was ja auch auf Schröder und die Agenda 2010 anspielt. Gott-sei-Dank haben wir erfahrenen Juror, der uns danach hoffentlich ein hartes Feedback geben wird, weil wir ja für Tübingen noch ganz viel lernen müssen.
Das Thema steht fest. Nun werden drei Teilnehmer der Pro- und drei der Contra-Gruppe zugeteilt. Fünfzehn Minuten haben sie Zeit, um Argumente zu sammeln, die sie in der Debatte vorbringen. Und die funktioniert nach dem Ping-Pong-Verfahren: Der erste Redner der Contra-Gruppe geht ans Pult und hat sieben Minuten Redezeit, dann folgt der erste der Pro-Gruppe, danach der zweite der Contra-Gruppe und so weiter.
Juror Hendrick Häusler beobachtet die Diskussion und spart nicht mit Kritik.
Formal muss ich zu Simon sagen: ein gewisser Blick ins Leere, da musst Du noch an Dir arbeiten. Als nächstes Sharif als Eröffnungsredner der Pro-Partei: 10 Sekunden vor Schluss einen kompletten Themenbereich aufzumachen ist ein bisschen spät, deswegen Abzüge im Zeitmanagement. Als letztes Björn, Du musst Dich vom Pult lösen, hin- und wieder kam mal ne ganz kleine Handbewegung, das war aber wesentlich zu zaghaft.
Der zuletzt Gescholtene, Germanistik-Student Björn Hasse, kann aber gut leben mit der Kritik. Sie soll - als Vorbereitung auf Tübingen - bewusst streng ausfallen: d.h. es wird mehr darauf geachtet, wie die einzelnen Leute argumentieren, wie sie auftreten, ob das Team zusammen arbeitet. Und was wir zweitens machen: Jeder zieht ein Thema, ohne zu wissen, was es ist, hat ungefähr 10 Sekunden Vorbereitungszeit, d.h. er muss zwei Minuten frei über Thema sprechen, ohne sich vorher vorbereitet zu haben, das stärkt die Kreativität und stand up sprechen, und das ist natürlich für uns wichtig.
Zum Training gehört außerdem, die Zeitungen zu studieren und regelmäßig Nachrichten zu gucken, um auf aktuelle Debattierthemen gefasst zu sein. Dass die Mainzer Streithähne mit ihrer Vorbereitung auf dem richtigen Weg sind, das hat ihnen das Debattier-Turnier am vorletzten Wochenende auf der Wartburg gezeigt. Dort schlugen sie nämlich den am höchsten gehandelten Favoriten Tübingen aus dem Rennen und belegten damit den zweiten Platz.
Politik-Student Simon Hermann fühlt sich dadurch für Tübingen bestärkt:
Es ist ein wahnsinniger Schub da. Wenn man sieht, was es bringt und wie es sich lohnt, ist man noch motivierter weiter zu machen, weil uns vorher niemand so etwas zugetraut hätte und wir jetzt zum ersten Mal gezeigt haben, dass doch mit uns zu rechnen ist. Und auch, wenn wir jetzt nicht in einer Favoritenrolle da hin gehen, so gehen wir doch zumindest als Leute dorthin, die sich einen Namen gemacht haben.
Links:
http://www.dcjg.de Debattierclub Johannes Gutenberg e.V. (mit Informationen über den Mainzer Club, Links zu deutschen und internationalen Debattiervereinen, Regeln und Terminen) Kontakt: dcjogu@web.de
http://www.vdch.de Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V. (mit Informationen über den Verband, seine Satzung, den Vorstand und Debattier-Regeln)
http://www.zeitdebatten.de Homepage des Veranstalters von Debattierturnieren - der Wochenzeitung "Die Zeit" (Termine und Links der einzelnen Turniere)
Vorstandsmitglied Hanna Kaspar am ersten Trainingsabend:
Das Thema wird sein: Kann der Reformstau in Deutschland nur durch einen Konsens überwunden werden? Damit wollen wir uns ja auf Tübingen vorbereiten, deshalb ein ganz aktuelles Thema, was ja auch auf Schröder und die Agenda 2010 anspielt. Gott-sei-Dank haben wir erfahrenen Juror, der uns danach hoffentlich ein hartes Feedback geben wird, weil wir ja für Tübingen noch ganz viel lernen müssen.
Das Thema steht fest. Nun werden drei Teilnehmer der Pro- und drei der Contra-Gruppe zugeteilt. Fünfzehn Minuten haben sie Zeit, um Argumente zu sammeln, die sie in der Debatte vorbringen. Und die funktioniert nach dem Ping-Pong-Verfahren: Der erste Redner der Contra-Gruppe geht ans Pult und hat sieben Minuten Redezeit, dann folgt der erste der Pro-Gruppe, danach der zweite der Contra-Gruppe und so weiter.
Juror Hendrick Häusler beobachtet die Diskussion und spart nicht mit Kritik.
Formal muss ich zu Simon sagen: ein gewisser Blick ins Leere, da musst Du noch an Dir arbeiten. Als nächstes Sharif als Eröffnungsredner der Pro-Partei: 10 Sekunden vor Schluss einen kompletten Themenbereich aufzumachen ist ein bisschen spät, deswegen Abzüge im Zeitmanagement. Als letztes Björn, Du musst Dich vom Pult lösen, hin- und wieder kam mal ne ganz kleine Handbewegung, das war aber wesentlich zu zaghaft.
Der zuletzt Gescholtene, Germanistik-Student Björn Hasse, kann aber gut leben mit der Kritik. Sie soll - als Vorbereitung auf Tübingen - bewusst streng ausfallen: d.h. es wird mehr darauf geachtet, wie die einzelnen Leute argumentieren, wie sie auftreten, ob das Team zusammen arbeitet. Und was wir zweitens machen: Jeder zieht ein Thema, ohne zu wissen, was es ist, hat ungefähr 10 Sekunden Vorbereitungszeit, d.h. er muss zwei Minuten frei über Thema sprechen, ohne sich vorher vorbereitet zu haben, das stärkt die Kreativität und stand up sprechen, und das ist natürlich für uns wichtig.
Zum Training gehört außerdem, die Zeitungen zu studieren und regelmäßig Nachrichten zu gucken, um auf aktuelle Debattierthemen gefasst zu sein. Dass die Mainzer Streithähne mit ihrer Vorbereitung auf dem richtigen Weg sind, das hat ihnen das Debattier-Turnier am vorletzten Wochenende auf der Wartburg gezeigt. Dort schlugen sie nämlich den am höchsten gehandelten Favoriten Tübingen aus dem Rennen und belegten damit den zweiten Platz.
Politik-Student Simon Hermann fühlt sich dadurch für Tübingen bestärkt:
Es ist ein wahnsinniger Schub da. Wenn man sieht, was es bringt und wie es sich lohnt, ist man noch motivierter weiter zu machen, weil uns vorher niemand so etwas zugetraut hätte und wir jetzt zum ersten Mal gezeigt haben, dass doch mit uns zu rechnen ist. Und auch, wenn wir jetzt nicht in einer Favoritenrolle da hin gehen, so gehen wir doch zumindest als Leute dorthin, die sich einen Namen gemacht haben.
Links:
http://www.dcjg.de Debattierclub Johannes Gutenberg e.V. (mit Informationen über den Mainzer Club, Links zu deutschen und internationalen Debattiervereinen, Regeln und Terminen) Kontakt: dcjogu@web.de
http://www.vdch.de Verband der Debattierclubs an Hochschulen e.V. (mit Informationen über den Verband, seine Satzung, den Vorstand und Debattier-Regeln)
http://www.zeitdebatten.de Homepage des Veranstalters von Debattierturnieren - der Wochenzeitung "Die Zeit" (Termine und Links der einzelnen Turniere)