Nur wenig beeindruckt drehen fünf Delfine im knapp 15 mal 10 Meter großen Becken ihre Runde. Die Anlage wurde erst vor wenigen Wochen eingeweiht. Die größte Europas, heißt es in der Dokumentation des Oceanograficums stolz. Das Delfinarium ist aber auch Anlass für Kritik. Die internationale Wale and Dolphin-Conversation-Society kritisiert, die Tiere würden regelrecht gequält, in engen Becken gehalten, während sie in Freiheit am Tag Hunderte von Kilometern zurücklegen. Aber auch gemäßigtere Experten wie Ricardo Saraminaga von der spanischen Organisation der Meeressäuger meint, dass die Tiere leiden. An der Enge, aber auch am Lärm:
Die Akustik, ihr Gehör, das ist ja ihr wichtigstes Sinnesorgan. Im natürlichen Lebensraum reicht das Licht nur bis zu einer Tiefe von vielleicht 40 bis 50 Metern. Diese Tiere haben zwar auch sehr gute Augen, aber das Gehör benutzen sie für alles. Zur Orientierung, zur Kommunikation, um Nahrung zu finden. Dieser Lärm in den Aquarien ist dann natürlich ein großes Problem für die Delfine.
Die Kinder sind sich der Ruhestörung nicht bewusst. Überhaupt werden sie kaum über die Delfine informiert, nur kurz dreht der DJ mal die Musik ein bisschen runter, die Sprache, das hochtönige Piepsen der Tiere dringt trotzdem kaum bis zur Tribüne. Dann dröhnt wieder "Queen" aus den Boxen. Dabei ist der angebliche pädagogische Aspekt eine Grundvoraussetzung dafür, dass überhaupt noch ursprünglich in Freiheit lebende Delphine von Kuba nach Spanien eingeführt werden dürfen. Eine andere ist die Forschung.
Damit verteidigt etwa Juan Carlos Benlloch gegenüber Kritikern die Anlage. Auch er ist Biologe, Angestellter des Oceanograficums. Er betont, sein Delfinarium arbeite eng mit der valencianischen Regierung in Umweltschutz-Fragen zusammen und leiste einen großen Beitrag zur Forschung:
Wir haben zum Beispiel ein Programm zur Untersuchung der Töne, die die Meeressäuger abgeben, die Lautstärke, die Frequenzen. Mit dem Ziel, diese Kommunikationssysteme ein bisschen besser zu verstehen.
Doch auch diese Forschungsergebnisse sind nicht unumstritten. Viele Biologen und Tierärzte meinen, die Arbeit mit in Freiheit lebenden Tieren sei wesentlich effektiver. Ricardo Sagarminaga von der Organisation der Meeressäuger bewertet die Forschung im Delfinarium mit einem drastischen Vergleich:
Das hat weder Hand noch Fuß. Das ist, als wenn man meine fünfjährige Tochter in ein vielleicht zwei mal zwei Meter großes Zimmer einschließt, mit unnatürlichem Licht beleuchtet und das jahrelang. Und der Lärm, den dieses Mädchen dann macht, oder ihr Verhalten soll dann als Forschungsergebnis für Untersuchungen am Menschen gelten. Das ist vollkommen absurd.
Die meisten Besucher selbst machen sich um all dies kaum Gedanken. Einige Kinder meinen gar, den Delphinen gehe es im Zoo doch viel besser als im Meer. Den Größeren kommen durchaus auch Zweifel, so etwa Carlos, einem 16-jährigen Gymnasiasten auf Klassenfahrt:
In anderen europäischen Ländern werden ja überhaupt keine Delfinarien mehr gebaut. Großbritannien hat zum Beispiel alle seine Delfinarien geschlossen. Als ich hörte, Valencia macht jetzt auch eines auf, habe ich mich schon gewundert. Na ja, wenn es der Forschung dient.
Das Delfinarium ist keineswegs die einzige Installation des großen Oceanograficums in Valencia. In enormen Becken schwimmen Haifische und Moränen, leben Tiere aus arktischen oder auch tropischen Gewässern. Durch beeindruckende, gläserne Tunnels tauchen die Besucher in diese Unterwasserwelt ein. Ohne ein Delfinarium hätte sich das Oceanograficum eine ärgerliche Polemik um seine eigentlich faszinierende Anlage erspart.
Die Akustik, ihr Gehör, das ist ja ihr wichtigstes Sinnesorgan. Im natürlichen Lebensraum reicht das Licht nur bis zu einer Tiefe von vielleicht 40 bis 50 Metern. Diese Tiere haben zwar auch sehr gute Augen, aber das Gehör benutzen sie für alles. Zur Orientierung, zur Kommunikation, um Nahrung zu finden. Dieser Lärm in den Aquarien ist dann natürlich ein großes Problem für die Delfine.
Die Kinder sind sich der Ruhestörung nicht bewusst. Überhaupt werden sie kaum über die Delfine informiert, nur kurz dreht der DJ mal die Musik ein bisschen runter, die Sprache, das hochtönige Piepsen der Tiere dringt trotzdem kaum bis zur Tribüne. Dann dröhnt wieder "Queen" aus den Boxen. Dabei ist der angebliche pädagogische Aspekt eine Grundvoraussetzung dafür, dass überhaupt noch ursprünglich in Freiheit lebende Delphine von Kuba nach Spanien eingeführt werden dürfen. Eine andere ist die Forschung.
Damit verteidigt etwa Juan Carlos Benlloch gegenüber Kritikern die Anlage. Auch er ist Biologe, Angestellter des Oceanograficums. Er betont, sein Delfinarium arbeite eng mit der valencianischen Regierung in Umweltschutz-Fragen zusammen und leiste einen großen Beitrag zur Forschung:
Wir haben zum Beispiel ein Programm zur Untersuchung der Töne, die die Meeressäuger abgeben, die Lautstärke, die Frequenzen. Mit dem Ziel, diese Kommunikationssysteme ein bisschen besser zu verstehen.
Doch auch diese Forschungsergebnisse sind nicht unumstritten. Viele Biologen und Tierärzte meinen, die Arbeit mit in Freiheit lebenden Tieren sei wesentlich effektiver. Ricardo Sagarminaga von der Organisation der Meeressäuger bewertet die Forschung im Delfinarium mit einem drastischen Vergleich:
Das hat weder Hand noch Fuß. Das ist, als wenn man meine fünfjährige Tochter in ein vielleicht zwei mal zwei Meter großes Zimmer einschließt, mit unnatürlichem Licht beleuchtet und das jahrelang. Und der Lärm, den dieses Mädchen dann macht, oder ihr Verhalten soll dann als Forschungsergebnis für Untersuchungen am Menschen gelten. Das ist vollkommen absurd.
Die meisten Besucher selbst machen sich um all dies kaum Gedanken. Einige Kinder meinen gar, den Delphinen gehe es im Zoo doch viel besser als im Meer. Den Größeren kommen durchaus auch Zweifel, so etwa Carlos, einem 16-jährigen Gymnasiasten auf Klassenfahrt:
In anderen europäischen Ländern werden ja überhaupt keine Delfinarien mehr gebaut. Großbritannien hat zum Beispiel alle seine Delfinarien geschlossen. Als ich hörte, Valencia macht jetzt auch eines auf, habe ich mich schon gewundert. Na ja, wenn es der Forschung dient.
Das Delfinarium ist keineswegs die einzige Installation des großen Oceanograficums in Valencia. In enormen Becken schwimmen Haifische und Moränen, leben Tiere aus arktischen oder auch tropischen Gewässern. Durch beeindruckende, gläserne Tunnels tauchen die Besucher in diese Unterwasserwelt ein. Ohne ein Delfinarium hätte sich das Oceanograficum eine ärgerliche Polemik um seine eigentlich faszinierende Anlage erspart.