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Deneb

Einer der am weitesten entfernten und leuchtkräftigsten Sterne des Nachthimmels zeigt sich zurzeit besonders gut. Er ist ein Mitglied in dem Team von Sternen, das die Saison bestimmt.

Von Damond Benningfield |
    Dieser Stern ist Deneb - nach der arabischen Interpretation der Schwanz des Schwans. Deneb ist so weit von uns entfernt, dass selbst Wissenschaftler die genaue Entfernung nicht kennen. Die Angaben reichen von 1800 bis 3200 Lichtjahre. Sollte der Wert 1800 Lichtjahre richtig sein, so hat das Licht, das wir heute von Deneb sehen, den Stern vor 1800 Jahren verlassen - es stammt also aus der Zeit des Römischen Reiches.

    Diese enorme Distanz enthüllt etwas Besonderes über Deneb. Um über eine solche Weite so kraftvoll zu scheinen, muss er ein außergewöhnlicher Stern sein. Er ist rund hunderttausend Mal heller als die Sonne. Deneb setzt in einer Stunde etwa soviel Energie frei, wie die Sonne in einem Jahrzehnt.

    Deneb ist ein Weißer Überriese - ein Stern, der ungefähr 25mal soviel Masse hat wie die Sonne. Er verschlingt seinen nuklearen Energievorrat also in hohem Tempo und hat dementsprechend eine kurze Lebenserwartung: vielleicht einige Millionen Jahre statt einige Milliarden Jahre, wie die Sonne sie erwarten kann. Hat Deneb dereinst seinen nuklearen Energievorrat verbraucht, wird er als Supernova explodieren.

    Gegen 22 Uhr sehen Sie Deneb hoch am Osthimmel - als Schwanzende des Schwans. Dann ist er der nordöstlichste Punkt des Sommerdreiecks. Die hellere Wega funkelt ein gutes Stück oberhalb und Atair rechts von ihm.