Zunächst wollte er Jurist werden, doch seine Bestimmung war die Musik insbesondere das Dirigieren. Und in diesem Metier brachte es Artur Rodzinski, der als Sohn eines polnischen Offiziers in Dalmatien geboren wurde, sehr weit.
Leopold Stokowski entdeckte den jungen Dirigenten in Warschau und machte ihn sofort zu seinem Assistenten beim Philadelphia Orchestra. In den 1930er und 1940er Jahren avancierte Rodzinski dann zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des amerikanischen Musiklebens. In Folge leitete er die renommierten Orchester von Los Angeles, Cleveland, New York und Chicago.
Am Pult vermochte Rodzinski zu faszinieren, mit einer Intensität des Ausdrucks, die sich oft bis zur Ekstase steigerte. Als kompromissloser, aber auch gefürchteter Orchestererzieher verlangte er seinen Musikern alles ab, eine Hingabe bis ins kleinste Detail. Dass er sich gern auch mit Veranstaltern und Managern anlegte, lag in seiner temperamentvollen Natur.
Seine letzten Jahre verbrachte Rodzinski, gesundheitlich beeinträchtigt, in Italien und trat nur noch als Gastdirigent auf. Mit einer umjubelten Vorstellung von Wagners "Tristan und Isolde" in Chicago verabschiedete er sich 1958, kurz vor seinem Tod vom Konzertpodium.