Eigentlich wollte er Geiger werden, bis zum Konzertmeister des Leipziger Gewandhaus Orchesters hatte es Charles Munch schon gebracht. Dort erlebte er die großen Dirigenten hautnah, und plötzlich sollte sich alles ändern.
Vor allem die Begegnung mit Wilhelm Furtwängler war es, die den aus dem elsässischen Straßburg stammenden Munch animierte, den Geigenbogen mit dem Taktstock zu tauschen. Seinen schnellen Aufstieg als Dirigent verdankte er nicht zuletzt auch seiner wohlhabenden Gattin, die sein Pariser Debüt und seine ersten Konzerte mit finanzierte, bis sich sein Können herumgesprochen hatte.
Als Munch dann 1949 als Nachfolger von Sergej Kussewitzky Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra wurde, erreichte seine Dirigentenkarriere einen vorläufigen Höhepunkt. Später übernahm er die Leitung des Orchestre de Paris.
Charles Munch starb überraschend am 6. November vor 50 Jahren während einer USA-Tournee mit seinem Orchester. Er schrieb Musikgeschichte als herausragender Interpret der französischen Musik, namentlich der Werke von Berlioz, Debussy, Ravel und Honegger. Sein künstlerisches Vermächtnis ist in zahlreichen Aufnahmen vor allem auf dem Label RCA dokumentiert.