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Der erste Mars-Satellit

Heute vor 40 Jahren warteten Wissenschaftler und Ingenieure im NASA-Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena sehnsüchtig auf ein Signal, das ihre seit Tagen andauernde Spannung endlich lösen sollte: ein Funksignal, das sie von einer rund 120 Millionen Kilometer entfernten Raumsonde erreichen sollte.

Von Hermann-Michael Hahn | 13.11.2011
    Fast ein halbes Jahr lang war die Sonde Mariner 9 bereits in Richtung Mars unterwegs. Und obwohl sie erst elf Tage nach ihrer sowjetischen Konkurrenz gestartet worden war, hatte sie kurz vor dem Ziel einen zeitlichen Vorsprung von fast zwei Wochen erreicht.

    Wenn alles klappte, konnte die NASA-Sonde also zum ersten künstlichen Satelliten eines anderen Planeten werden. Nur das erfolgreiche Zünden und Brennen des Bremstriebwerkes fehlte noch. Mehr als 15 Minuten sollte es dauern.

    Dabei musste das Triebwerk genau in die richtige Richtung zeigen, um die Sonde so abzubremsen, dass sie vom Schwerefeld des Planeten eingefangen werden konnte. Schon Tage zuvor war der Bordcomputer programmiert worden, denn eine Fernsteuerung von der Erde aus wäre aufgrund der langen Signallaufzeit viel zu unsicher gewesen.

    Am 13. November 1971 schoss gegen vier Uhr Nachmittag pazifischer Zeitzone der entscheidende Feuerstrahl aus der Triebwerksdüse - und eine Viertelstunde später befand sich die Sonde auf einer lang gestreckten Ellipsenbahn um den Roten Planeten.

    Mariner 9 übermittelte innerhalb eines knappen Jahres mehr als 7000 Fotos und zahllose Messdaten zur Erde. Sie haben unser Bild vom Mars entscheidend verändert.

    Mariner-9-Kurzbeschreibung

    Mariner-9-Mission-Page
    Fließstrukturen auf Mars, aufgenommen von Mariner 9
    Fließstrukturen auf Mars, aufgenommen von Mariner 9 (NASA)