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Der Fluss Eridanus

In klaren Winternächten windet sich ein himmlischer Fluss über das Firmament. Der Fluss Eridanus ist eines der längsten und größten Sternbilder – und dennoch eines der unbekanntesten.

Von Dirk Lorenzen |
    Von Mitteleuropa aus ist nur der obere Teil des Himmelsflusses zu sehen. Rechts des Orion und des Hasen und unterhalb des Stiers beginnt Eridanus. Knapp rechts oberhalb von Rigel, dem hellen Fußstern des Orion, zeigt sich ein Stern mittlerer Helligkeit. Er fällt neben dem prachtvollen Orion kaum auf. Aber es ist bereits der hellste Stern des Eridanus, der aus unseren Breiten zu erkennen ist. Dann läuft eine gewellte Sternenlinie nach rechts, biegt schließlich nach unten ab, dreht wieder nach links, knickt nach unten und verschwindet allmählich unter dem Horizont.

    In südlicheren Breiten lohnt es sich besonders, den Eridanus mal im Gewimmel der Sterne aufzuspüren. Denn dort ist auch der Endpunkt im Himmelsfluss zu sehen: Achernar, der immerhin zu den 20 hellsten Sternen am Firmament zählt.

    So unscheinbar der Eridanus auf den ersten Blick auch scheinen mag. Er gehört dennoch zu den 48 klassischen Sternbildern, die schon der griechische Gelehrte Ptolomäus Ptolemäus in der Antike in seinen Karten vermerkt hat.

    Der Sage nach ist Phaeton, der Sohn des Sonnengottes Helios, mit dem Sonnenwagen in den Fluss Eridanus gestürzt, als er ihm außer Kontrolle geraten war. An dieses Drama erinnert in den Winternächten das Sternbild Eridanus, rechts unterhalb des Orion.

    Informationen zum Sternbild Eridanus

    Aufsuchhilfe für das blasse Sternbild