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Der frühe Beethoven
Bonner Wurzeln und Spuren eines Genies

Mit 19 Jahren schrieb Ludwig van Beethoven eine Kantate für die Trauerfeier zum Tod des Kaisers Joseph II. Dieses Frühwerk von Beethoven wird nur sehr selten aufgeführt, dabei blitzt schon hier sein musikalisches Genie auf, wie das Originalklang-Ensemble l'arte del mondo beim Konzert in Bonn zeigte.

Am Mikrofon: Johannes Jansen |
    Das Leverkusener Ensemble l'arte del mondo und sein Leiter, Werner Ehrhardt
    Das Alte-Musik-Ensemble l'arte del mondo (Peuserdesign)
    Als Andrea Luchesi zum Hofkapellmeister in Bonn ernannt wurde, wartete eine Fülle von Aufgaben auf ihn. Zum Glück war er vorbereitet, auch auf Trauerfälle. Im Notengepäck, das er aus Italien mitbrachte, waren Teile einer Totenmesse, die sich bei Bedarf mit anderen Kompositionen zu einem feierlichen Requiem vervollständigen ließen, wie es in Bonn dann auch bei verschiedenen Anlässen nachweislich geschah. Nicht nur mit ihrer Rekonstruktion eines solchen Luchesi-Requiems werden Werner Ehrhardt und sein Orchester L’arte del mondo ihrem Ruf als Ausgrabungsspezialisten gerecht, sondern auch mit einem nahezu unbekannten Bonner Jugendwerk von Beethoven: der Kantate auf den Tod Josephs II. Mit von der Partie sind der Kammerchor Vox Bona und eine Schar handverlesener Vokalsolisten, an ihrer Spitze die großartige Dorothee Mields.
    Beethovenfest Bonn 2018
    Andrea Luchesi
    Requiem für Soli, Chor und Orchester
    Ludwig van Beethoven
    Kantate auf den Tod Josephs II. für Soli, Chor und Orchester, WoO 87
    Dorothee Mields, Sopran
    Annekathrin Laabs, Alt
    Martin Koch, Tenor
    Thomas de Vries, Bariton
    Vox Bona Kammerchor der Kreuzkirche Bonn, Karin Freist-Wissing
    l'arte del mondo
    Leitung: Werner Ehrhardt
    Aufnahme vom 5.9.2018 aus der Kreuzkirche in Bonn