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Der Himmelsdrache

Der Drache zieht über den Nordhimmel. Dies ist die beste Zeit des Jahres um ihn zu finden, weil er hoch am Abendhimmel steht. Blicken Sie nach Einbruch der Dunkelheit fast nach Norden. Das relativ große Sternbild windet sich zwischen dem Kleinen Wagen und dem Zenit.

Damond Benningfield |
    Die einzelnen Sterne des Drachen sind relativ blass. Deshalb sind selbst seine hellsten Sterne von lichtverpesteten Städten aus kaum zu sehen. Das Problem wird noch verstärkt durch die Größe des Sternbilds. In weiten Bögen schlängelt es sich halb um den Himmelsnordpol.

    Vor fast 5000 Jahren markierte ein Drachenstern den Himmelsnordpol. Es war Thuban. Sein Name bedeutet in der arabischen Sprache Drache.

    Heute nimmt der Polarstern im Kleinen Bären diese Position ein. Der Nordpol unserer Erde zeigt in seine Richtung. Während sich die Erde dreht, scheint der Polarstern deshalb still zu stehen. Alle anderen Sterne ziehen um ihn herum.

    Doch dreht sich die Erde nicht gleichmäßig, sondern die Erdachse schwankt ein wenig. Im Laufe von rund 26 000 Jahren zeichnet die über den Nordpol hinaus verlängerte Erdachse einen großen Kreis an den Himmel. Auf ihm liegen Sterne, die vorübergehend zum Nordstern werden können. Vor 5000 Jahren war es Thuban im Drachen, um den sich der Himmel drehte.

    Suchen Sie den Drachen in den Abendstunden hoch im Norden. Da der Mond erst nach Mitternacht aufgeht und dadurch mit seinem Licht nicht stört, sollten Sie ihn von einem dunklen Beobachtungsort gut finden können. Sie sehen den Drachen zwischen dem Großen Wagen im Nordwesten und Wega – dem hellsten Stern des Sommerdreiecks im Nordosten.