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Der Hungermond

Heute taucht der Vollmond die Nacht in sein silbernes Licht. Seit langer Zeit haben Menschen verschiedener Kulturen dem Vollmond Namen gegeben, die meistens einen Bezug zu ihren Erfahrungen in der betreffenden Jahreszeit hatten. In Nordeuropa galt der Vollmond im Februar als Schneemond, Wolfsmond oder Hungermond.

Von Damond Benningfield | 23.02.2005
    Man weiß nicht genau, wo und wann diese Namen zuerst auftauchten. Aber es ist interessant, dass man in ganz verschiedenen Teilen der Welt ähnliche Namen für einen bestimmten Vollmond wählte.

    Die Namen für den Vollmond im Februar kann man leicht nachvollziehen. In den früheren Jahrhunderten waren in den nördlichen Ländern die Nahrungsmittelreserven um diese Jahreszeit nahezu aufgebraucht. Man musste den Gürtel enger schnallen. Sehnsüchtig wartete man auf das Frühjahr - auf die Zeit zum Säen und Pflanzen. Dann würde man auch wieder mehr Wild jagen können. Nach dem Hungermond würde es wieder aufwärts gehen.

    Dieser Hungermond geht heute Abend mit dem Sternbild Löwe auf. Der hellste Löwenstern Regulus strahlt rechts neben dem Mond. Beobachten Sie während der Nacht, wie sie gemeinsam über den Himmel ziehen.

    Im hellen Mondschein sehen Sie viele Sterne nicht, weil sie vom Mondlicht überstrahlt werden. Astronomen können in dieser Zeit kaum blasse Himmelsobjekte studieren. Sie müssen auf dunklere Nächte warten. Das Erlebnis einer kalten, klaren Vollmondnacht ist jedoch durchaus zu empfehlen. Heutzutage hat der Hungermond im Februar seinen Schrecken verloren. Wir können ihn bewundern und uns - so wie die Menschen vor langer Zeit - auf ein sonniges Frühjahr freuen.