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Der Ifo-Geschäftsklima-Index geht zurück

Die Themen: Der Rückgang des Ifo-Geschäftsklima-Index in Deutschland, der Streit um den Emmissionshandel und die Position von Daimler/Chrysler-Chef Schrempp.

    Zunächst zum Geschäftsklima-Index die Frankfurter Rundschau:

    "Die Nachricht passt zum Aschermittwoch. Das Konjunkturbarometer des Wirtschaftsforschungsinstituts ist überraschend gefallen. Nicht viel zwar, aber genug, um Wirtschaftsminister Clement von einem Warnschuss sprechen zu lassen - was immer er damit sagen will. Bei nüchterner Betrachtung zeichnete sich schon vordem ein weniger rosiges Bild der näheren Zukunft ab,

    Unter der Überschrift "Ein Dämpfer" meint die Frankfurter Allgemeine Zeitung:

    Mit einiger Berechtigung darf man die Ergebnisse vor allem als Korrektur des rätselhaften, durch realwirtschaftliche Daten nicht gedeckten Überschwangs werten, den der wichtige Früh-Indikator noch im Januar spiegelte. Die Faktoren, welche die Erholung der deutschen Wirtschaft belasten, haben sich jedenfalls zuletzt nicht wesentlich verändert: Die Exportaussichten sind durch den teurer gewordenen Euro zwar getrübt, aber noch nicht nachhaltig beeinträchtigt. Und das Verbrauchervertrauen leidet weiter unter der - politisch mitverschuldeten - Unsicherheit über die Arbeitsplätze.

    Den Streit in der Bundesregierung um den Emissionshandel analysiert die Zeitung Die Welt:

    Um die Frage, wer wie viel der zunächst kostenlosen Zertifikate zugeteilt bekommt, wird derzeit hart gerungen. Geht es nach Umweltminister Trittin, soll die Gesamtmenge vergleichsweise knapp ausfallen. Geht es nach dem Willen der Wirtschaft, soll draufgelegt werden. Andernfalls, so drohen die Lobbyisten, würde am Standort Deutschland über kurz oder lang das Licht ausgehen. Solche Warnungen halten Experten aus dem Sachverständigenrat für Umweltfragen oder dem Hamburgischen Weltwirtschaftsarchiv für überzogen.

    Vor dem Hintergrund des Debakels um die Lkw-Maut, mit dem sich heute auch die Verkehrsminister der Länder befassen, beschäftigt sich die Financial Times Deutschlandmit den Personalien bei Daimler/Chrysler, einer der Partner im Betreiberkonsortium Toll Collect:

    Wahrscheinlich sind dem Daimler-Chef die vielen Jahre an der Spitze des Konzerns zu Kopf gestiegen. Die Kritik der Öffentlichkeit und der Politiker zielte nicht auf die Techniker, sondern auf die Projektleiter. Was ist schon das Risiko aus Eventualverpflichtungen von Toll Collect gegenüber den Verlusten, die aus den von Schrempp gekauften Unternehmen Chrysler und Mitsubishi Motors drohen? Peanuts. Da ist sich Aufsichtsrat-Chef Kopper mit Schrempp einig. Umstandslos hat daher einer dem anderen den Vertrag vorzeitig verlängert.

    Das Düsseldorfer Handelsblatt sieht den Aufsichtsrat als "hilfslose Aufseher" an:

    Das Gremium hat sich unter der Führung von Hilmar Kopper in ein willfähriges Akklamationsorgan für Schrempp verwandelt. Kontrolle findet dort leider nur noch in einem sehr eingeschränkten Umfang statt. Und das in einer Zeit, in der es im Weltkonzern DaimlerChrysler an allen Ecken und Enden brennt.