…zyklisch im Allgemeinen alle 30 Minuten ein so genanntes periodisches Location Update, dass heißt da meldet sich das Handy, dass es immer noch eingeschaltet ist, damit nicht sinnloser Weise versucht wird, ein ausgeschaltetes Handy zu erreichen.
erklärt Horst Neuser von der c:channel business services GmbH in Hamburg. Eine Antenne im Mobifinder empfängt elektromagnetische Strahlung und stellt deren Frequenz fest. Liegt sie zwischen 900 und 1800 Megahertz, schlägt der zigarrenschachtelkleine Kasten Alarm – in diesem Frequenzband arbeiten Mobiltelefone und genau diese Frequenzen sollen ja auch die elektronische Steuerung von Flugzeugen stören. "Sollen" – zumindest bei modernen Maschinen tun sie es aber nicht.
Wir haben gemeinsam mit Lufthansatechnik im Flugzeug bei voll eingeschalteten Systemen geprüft, in wie weit sich ein Flugzeug durch GSM stören lässt. Wir konnten hier bei Standardflugzeugen, wie sie im Einsatz sind, keine unmittelbaren systematischen Störungen feststellen.
Im Klartext: Mit Handys verursacht man normalerweise keinen Flugzeugabsturz – womit Horst Neuser sein eigenes Produkt für überflüssig erklärt. Trotzdem haben aber auch weiterhin eingeschaltete Handys nichts in Flugzeugen verloren – vor allem nicht in älteren Maschinen, weil deren Elektronik durchaus störanfällig ist. Aus diesem Grund verbieten auch weiterhin gesetzliche Regelungen mobiles Telefonieren während des Fluges – als Sanktion sind sogar Gefängnisstrafen im Gespräch. Und da liegt ein weiterer Grund, warum der Mobifinder keine Chance bekommt.
Die Fluggesellschaften meinen dann, dass sie dort so etwas zur Anzeige bringen müssen und das möchten zumindest die deutschen Fluggesellschaften nicht,…
…weil sie sonst ihre Geschäftskunden vergraulen würden. Man stelle sich vor: Ein paar Topmanager haben aus Versehen ihre Handys nicht ausgeschaltet, Mobifinder piept, die Polizei kommt, die Geschäftsleute werden verhaftet, der Vertragsabschluss in Tokio ist geplatzt… Aus diesem Grund gehen die Luftfahrtgesellschaften ein sehr kleines Restrisiko ein – möglicherweise hat ja tatsächlich jemand sein Handy eingeschaltet – und warten auf wirklich sichere Systeme für das Telefonieren in der Luft. Im Gespräch sind fest im Flugzeug verankerte Basisstationen, die ihr Signal von einem Satelliten bekommen – in einigen Flugzeugen werden sie schon genutzt, in zwei oder drei Jahren, schätzen Fachleute, sind die Systeme flächendeckend einsatzreif. Derweil hat Mobifinder-Entwickler Horst Neuser nach neuen Einsatzfelder für seinen kleinen Kasten gesucht – und in der Industrie auch gefunden. Mobiltelefone sind potenzielle Spionagegeräte.
Beispielsweise in der Automobilindustrie, wenn dort in Entwicklungsabteilung jemand mit dem Fotohandy eine moderne Entwicklung fotografiert, nach draußen sendet und das Foto wieder löscht, dann ist es - wenn er das Werk verlässt - nicht mehr nachweisbar, dass er Spionage getrieben hat.
Dass die Mobiltelefone tatsächlich ausgeschaltet sind, soll Mobifinder garantieren!