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Der Mond der langen Nacht

Schon lange beschreibt der Mensch Sonne und Mond als Gegensätze - als Feuer und Eis, männlich und weiblich, Leben und Tod. Die Gegensätze sind in dieser Jahreszeit besonders ausgeprägt - beim Vollmond nahe zur Wintersonnenwende. Bei uns auf der Nordhalbkugel geht die Sonne jetzt spät auf, wandert tief über den Südhimmel und geht früh unter. Der Mond dagegen macht genau das Gegenteil: Er geht früh auf, zieht hoch über den Himmel und geht spät unter.

Von Damond Benningfield |
    Die scheinbare Bahn der Sonne über den Himmel ist die Ekliptik. Zu dieser Jahreszeit verläuft sie während des Tages tief über den Südhimmel. Wir sehen die Sonne deshalb weniger. In der Nacht dagegen, wenn wir uns von der Sonne abwenden, verläuft die Ekliptik hoch über das Firmament. Da auch der Mond seine Bahn nahe zur Ekliptik zieht, kann er eine besonders lange Show bieten. Man bezeichnet diesen Vollmond deshalb auch als den Mond der langen Nacht.

    Morgen zeigt sich der Mond auf der Breite von Frankfurt am Main z.B. gut 16 Stunden, die Sonne knapp 8. Extremer wird es, je näher Sie zum Nordpol kommen. Irgendwann tauchen Sie in die Polarnacht ein, in der die Sonne das Firmament ganz an den Mond abtreten muss.

    Seine Vollmondphase erreicht der Mond morgen um 17.15 Uhr. Er zieht durch eine Himmelsregion mit besonders hellen Sternen, die selbst im Mondlicht gut zu finden sind. Castor, Pollux, Capella, Aldebaran und Beteigeuze umrahmen ihn. Genießen Sie den Mond der langen Nacht.