"So, und jetzt habe ich die eine Hälfte in der Hand, kann mir das aufkleben auf den Daumen, ziehe noch einmal dran, und dann ist es fertig."
Wolf Jeschonnek steht im Foyer eines Gebäudes der Berliner Universität der Künste. Hin und wieder kommen Interessierte zu den Posterwänden und Tischen, auf denen die besten Einsendungen zu dem Wettbewerb "Pack aus, Pack ein, Pack zu" präsentiert werden. Wolf Jeschonneks Entwurf hängt an einer Türklinke, die an einem weiß lackierten Holzbrett befestigt ist: "Ausreißer" - ein Pflaster, das sich auch noch abreißen und aufkleben lässt, wenn man sich eine Hand verletzt hat. Am Anfang des Entwurfs, der den ersten Preis erhielt, stand die Recherche.
"Also, wir waren in mehreren Altersheimen, und wir haben uns da mit den Bewohnern unterhalten. Ich habe halt eben angefangen damit, dass ich mit ein paar Pflasterverpackungen, die man kaufen kann, hingegangen bin und die Leute dazu befragt habe, ob sie verstehen, wie das geöffnet werden soll, und mir dann noch angeguckt, wie die das aufmachen."
Da viele seiner Probanden die Verpackung einfach irgendwie zerrissen haben, statt sie wie vorgesehen zu öffnen, hat Wolf Jennoscheck nach einem einfacheren Prinzip gesucht. Heraus kam eine Verpackung aus zwei Teilen, die nur leicht miteinander verklebt sind. Die obere Hälfte ist fest auf Pappe montiert, die einen Haken hat, so dass man sie an die Türklinke hängen kann. Ein dicker roter Pfeil zeigt an, was man zu tun hat. Der Student von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee macht es noch einmal vor. Den unteren Teil reißt er mitsamt Pflaster durch einfaches Ziehen nach unten von dem oberen Teil ab.
In der Hand hält er die halbe Verpackung und das Pflaster, dessen eine Hälfte frei liegt. Es kann direkt neben der Wunde aufgeklebt werden. Dann zieht er die Verpackungshälfte ab und rollt das Pflaster auf die Haut. Fertig.
"Ausgezeichnet wurde hier die einhändige Bedienung. Die Jury hat gesagt, dieses Prinzip, das könnte man auch auf andere Produkte anwenden, und deshalb hat sie es ausgezeichnet."
Projektleiterin Karin Schmidt-Ruhland arbeitet als Designerin an der Universität der Künste in Berlin seit Jahren am Thema, funktionstüchtige und einfach zu bedienende Produkte zu entwerfen, die für jung und alt attraktiv aussehen. Bei vielen der ausgestellten Entwürfe geht es darum, dass die Verpackungen leicht zu öffnen sind. Jüngere Menschen können schlechtes Design dabei noch eher mit Kraft kompensieren. Aber auch sie freuen sich darüber, wenn es leicht geht. Schmidt-Ruhland:
"Aus dem Grunde wäre das ein Thema, was jetzt nicht nur ältere Menschen ärgert, sondern auch Jüngere. Denn wenn ich nämlich mein Marmeladenglas nicht aufkriege beim Frühstück, dann werde ich auch ganz schön sauer."
Sie tritt einen Schritt nach links. Neben der neuen Pflasterverpackung ist das Produkt eines weiteren Preisträgers aufgebaut. Auf dem Tisch steht ein Glas mit Schraubverschluss, daneben liegt ein Messer. Dremi, Drehe mich, heißt die Idee.
"Der Student aus Braunschweig, Sang Woo Lee, hat sich überlegt, dass man ja auch beim Frühstück auch das Tafelmesser dabei hat, und hat den Deckel so konfektioniert, dass man praktisch das Messer in den Deckel des Marmeladenglases einführen kann und hat somit eine Hebelwirkung."
Dabei hebelt man nicht etwa den Deckel vom Glas oder zerstört ihn, sondern steckt das Messer in eine Lasche, die oben auf dem Deckel sitzt. Der Griff ragt dann seitlich heraus und der Verschluss lässt sich damit genau so einfach drehen, wie wenn man eine Zange benutzen würde. Dieses, wie auch die anderen präsentierten Konzepte, scheint so einfach und einleuchtend, dass man sich wundert, warum es sie nicht schon lange gibt. Ob sich ein Unternehmen dafür interessiert und eine Idee in ein funktionstüchtiges Produkt umsetzt, hängt aber auch davon ab, wie teuer die Produktion wird. Das spielte in dem Wettbewerb nur eine Nebenrolle, so Karin Schmidt-Ruhland.
"Also wenn man alles von vornherein darauf reduziert, dass man sagt, das ist zu teuer, dann kommt nichts Neues."
Ein Wettbewerb wie dieser in Berlin eignet sich dazu, einen Hersteller zu finden, mit dem man die neue Idee dann zum Produkt weiterentwickeln kann.
Wolf Jeschonnek steht im Foyer eines Gebäudes der Berliner Universität der Künste. Hin und wieder kommen Interessierte zu den Posterwänden und Tischen, auf denen die besten Einsendungen zu dem Wettbewerb "Pack aus, Pack ein, Pack zu" präsentiert werden. Wolf Jeschonneks Entwurf hängt an einer Türklinke, die an einem weiß lackierten Holzbrett befestigt ist: "Ausreißer" - ein Pflaster, das sich auch noch abreißen und aufkleben lässt, wenn man sich eine Hand verletzt hat. Am Anfang des Entwurfs, der den ersten Preis erhielt, stand die Recherche.
"Also, wir waren in mehreren Altersheimen, und wir haben uns da mit den Bewohnern unterhalten. Ich habe halt eben angefangen damit, dass ich mit ein paar Pflasterverpackungen, die man kaufen kann, hingegangen bin und die Leute dazu befragt habe, ob sie verstehen, wie das geöffnet werden soll, und mir dann noch angeguckt, wie die das aufmachen."
Da viele seiner Probanden die Verpackung einfach irgendwie zerrissen haben, statt sie wie vorgesehen zu öffnen, hat Wolf Jennoscheck nach einem einfacheren Prinzip gesucht. Heraus kam eine Verpackung aus zwei Teilen, die nur leicht miteinander verklebt sind. Die obere Hälfte ist fest auf Pappe montiert, die einen Haken hat, so dass man sie an die Türklinke hängen kann. Ein dicker roter Pfeil zeigt an, was man zu tun hat. Der Student von der Kunsthochschule Berlin-Weißensee macht es noch einmal vor. Den unteren Teil reißt er mitsamt Pflaster durch einfaches Ziehen nach unten von dem oberen Teil ab.
In der Hand hält er die halbe Verpackung und das Pflaster, dessen eine Hälfte frei liegt. Es kann direkt neben der Wunde aufgeklebt werden. Dann zieht er die Verpackungshälfte ab und rollt das Pflaster auf die Haut. Fertig.
"Ausgezeichnet wurde hier die einhändige Bedienung. Die Jury hat gesagt, dieses Prinzip, das könnte man auch auf andere Produkte anwenden, und deshalb hat sie es ausgezeichnet."
Projektleiterin Karin Schmidt-Ruhland arbeitet als Designerin an der Universität der Künste in Berlin seit Jahren am Thema, funktionstüchtige und einfach zu bedienende Produkte zu entwerfen, die für jung und alt attraktiv aussehen. Bei vielen der ausgestellten Entwürfe geht es darum, dass die Verpackungen leicht zu öffnen sind. Jüngere Menschen können schlechtes Design dabei noch eher mit Kraft kompensieren. Aber auch sie freuen sich darüber, wenn es leicht geht. Schmidt-Ruhland:
"Aus dem Grunde wäre das ein Thema, was jetzt nicht nur ältere Menschen ärgert, sondern auch Jüngere. Denn wenn ich nämlich mein Marmeladenglas nicht aufkriege beim Frühstück, dann werde ich auch ganz schön sauer."
Sie tritt einen Schritt nach links. Neben der neuen Pflasterverpackung ist das Produkt eines weiteren Preisträgers aufgebaut. Auf dem Tisch steht ein Glas mit Schraubverschluss, daneben liegt ein Messer. Dremi, Drehe mich, heißt die Idee.
"Der Student aus Braunschweig, Sang Woo Lee, hat sich überlegt, dass man ja auch beim Frühstück auch das Tafelmesser dabei hat, und hat den Deckel so konfektioniert, dass man praktisch das Messer in den Deckel des Marmeladenglases einführen kann und hat somit eine Hebelwirkung."
Dabei hebelt man nicht etwa den Deckel vom Glas oder zerstört ihn, sondern steckt das Messer in eine Lasche, die oben auf dem Deckel sitzt. Der Griff ragt dann seitlich heraus und der Verschluss lässt sich damit genau so einfach drehen, wie wenn man eine Zange benutzen würde. Dieses, wie auch die anderen präsentierten Konzepte, scheint so einfach und einleuchtend, dass man sich wundert, warum es sie nicht schon lange gibt. Ob sich ein Unternehmen dafür interessiert und eine Idee in ein funktionstüchtiges Produkt umsetzt, hängt aber auch davon ab, wie teuer die Produktion wird. Das spielte in dem Wettbewerb nur eine Nebenrolle, so Karin Schmidt-Ruhland.
"Also wenn man alles von vornherein darauf reduziert, dass man sagt, das ist zu teuer, dann kommt nichts Neues."
Ein Wettbewerb wie dieser in Berlin eignet sich dazu, einen Hersteller zu finden, mit dem man die neue Idee dann zum Produkt weiterentwickeln kann.