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Der Orionarm

In der Mythologie wurde der Jäger Orion durch den Stich eines Skorpions getötet. Um die beiden Feinde zu trennen, platzierten die Götter sie an zwei entgegen gesetzten Seiten des Himmels. Orion ist das Sternbild des Winters - der Skorpion das des Sommers. Von Deutschland aus können Sie das Sternbild nicht ganz sehen - ein Teil bleibt unter dem Horizont verborgen. Sehen können Sie allerdings den hellsten Skorpionstern Antares - heute Abend links etwas oberhalb vom zunehmenden Mond.

Von Damond Benningfield |
    Zwar stehen die Sternbilder getrennt - ihre beiden Hauptsterne haben jedoch eine Gemeinsamkeit: Sie wohnen in derselben Milchstraßenregion - im Spiralarm Orion.

    Die Milchstraße ist eine riesige Spiralgalaxie. Mehrere Spiralarme winden sich um ihre dicht besiedelte Mitte. Daneben gibt es Teilarme. Der Orionarm ist ein solcher Teilarm. Man hat ihn nach dem Himmelsjäger benannt, weil dessen hellste Sterne die prominentesten dieses Arms sind. Sie stehen an seiner vom Milchstraßenzentrum weg weisenden Seite. Antares gehört zu einer großen Sterngruppe, die am inneren Rand des Spiralarmes liegt.

    Spiralarme entstehen, indem sich Dichtewellen, unabhängig von den Sternen, durch die Galaxienscheibe bewegen. Sie verdichten die Wolken aus Gas und Staub und lösen damit die Geburt von Sternen aus. Einige dieser Sterne sind hell und sehr massereich - so wie Antares. Deshalb sind die Spiralarme so hell. Doch werden massereiche Sterne nicht sehr alt. Würden nicht fortwährend neue Sterne entstehen, so würden auch die Spiralarme langsam verblassen.