Die neuen Studienabschlüsse Bachelor und Master sind bei den deutschen Unternehmen noch erschreckend unbekannt. In einer Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft gaben 72 Prozent von 281 Unternehmen an, sich damit wenig oder unzureichend auszukennen. Ein weiterer neuer Studienabschluss, der Master of Business Administration MBA, hat mit dem gleichen Bekanntheitsproblem zu kämpfen, so die Diagnose von Hans-Jürgen Brackmann und Detlev Kran in ihrem Ratgeber "MBA-Guide 2002". Der Grund, so die Autoren, sei: "Die MBA-Ausbildung hat hierzulande keine so lange Tradition wie in den USA oder Großbritannien. Hinzu kommt, dass die Zahl der deutschen MBA-Absolventen vergleichsweise gering ist und Personalverantwortliche daher wenig Erfahrung mit dieser Bewerbergruppe haben." Der MBA-Guide richtet sich an Menschen, die konkrete Schritte auf ein MBA-Studium zu beabsichtigen. Auch wenn MBA-Programme häufig von Führungskräften in Absprache mit ihren Arbeitgebern als Weiterbildung geplant werden, befreit das die Interessenten nicht von der Pflicht zur gründlichen Vorbereitung. Die erste Frage habe dabei dem Curriculum zu gelten, raten die Autoren, und dort vor allem der Frage, "inwieweit die Kurse und Aktivitäten mit dem definierten eigenen Bildungsbedarf übereinstimmen. Die Akkreditierung eines Programms ist als verlässliche Qualitätsaussage zu werten, da sie die Gewähr für ein praktiziertes Qualitätsbewusstsein und die Einhaltung von zumindest Minimalanforderungen bietet." Allein in Deutschland gibt es rund 50 MBA-Angebote, auch im Ausland ist die Auswahl groß. Da will es gut überlegt sein, ob und wo man die Studiengebühren, die bis an die 100.000-Euro-Grenze gehen können, investiert. Jährlich zahlt man zum Beispiel in Großbritannien im Schnitt 16.000 Euro, bei einer Spannweite der Angebote von 1700 bis 28.000 Euro.