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Der samische Himmels-Elch

Gegen neun Uhr abends schreitet majestätisch Sarva ans Firmament. Dieser Elch ist das größte Sternbild am Himmel der Samen im Norden Skandinaviens.

Von Dirk Lorenzen |
    Was für uns das Sternbild Perseus ist, ein großes umgedrehtes Ypsilon, bildet Kopf, Brust und Vorderläufe des großen Tiers. Capella im Fuhrmann markiert das Ende des Rückens - der rechte Teil des Fuhrmanns und das obere Stierhorn stellen die Hinterbeine dar.

    Die imposanten Schaufeln des Elchs leuchten als unsere Kassiopeia - auch bekannt als Himmels-W. Wer sich von unserer gewohnten Sichtweise löst, erkennt in der Tat ein großes Tier.

    Dem Elch am Himmel ergeht es nicht besser als denen im Norden Norwegens, Schwedens und Finnlands. Die Samen stellen ihm nach.

    Einige Zeit nach dem Elch gehen die Zwillingssterne auf. In den nordischen Himmelsgeschichten sind es zwei Jäger, die auf Skiern hinter dem Tier her sind und es mit Pfeilen beschießen.

    Sarva wird regelrecht in die Enge getrieben - denn die Plejaden sind sechs Hunde einer älteren Frau, die ebenfalls an der Jagd beteiligt und den Vorderbeinen des Elchs schon ganz nahe sind.

    Gegen halb sieben am Morgen taucht dann auch noch Arktur auf - oder besser Favnta, der zweite Jäger am Himmel. Dieser hat sogar einen mächtigen Bogen mit einem Pfeil, dargestellt durch unseren Großen Wagen.

    Doch so sehr sich Jäger und Hunde auch bemühen: Sie bleiben Sarva zwar dicht auf den Fersen, aber sie holen ihn niemals ein, wie der Himmel zeigt: Halten Sie nach dem Elch Ausschau - er besteht aus Kassiopeia, Perseus und dem rechten Teil des Fuhrmanns.

    gewünscht von Eckehard Schwarzer

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