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Der Schild

Ein kleiner, blasser Schild aus Sternen zieht jetzt während der Nacht über den Südhimmel. Es symbolisiert den Schild mit Wappen von Johannes Sobieski, einem König Polens im 17. Jahrhundert. Sobieski war ein Held seines Volkes.

Damond Benningfield |
    Johannes Hevelius zeichnete das Sternbild Schild im Jahr 1684. In einer relativ dunklen Himmelsregion, in der die Sterne bisher nicht zugeordnet waren, bot sich die Gelegenheit für ein neues Sternbild. Der ursprüngliche Name lautete der Schild des Sobieski. Später ließ man den zweiten Teil des Namens fallen.

    1674 war Sobieski König von Polen geworden. Mit mehreren europäischen Nachbarn bildete er Allianzen und kämpfte gegen die Osmanen, als diese versuchten, nach Westen vorzudringen. 1683 ging sein Name durch ganz Europa, nachdem er Wien vor den angreifenden Osmanen verteidigt hatte.

    Danach schuf der gebürtige Pole Hevelius ein neues Sternbild und zeichnete es in seinen neuen Sternatlas, an dem er zu der Zeit arbeitete. Einige Sterne des neuen Sternbilds bilden das Kreuz auf Sobieskis Schild. Der Atlas wurde 1690 veröffentlicht. Seitdem hat der Schild des polnischen Königs einen festen Platz in den Sternen.

    Der Schild ist ein blasses Sternbild. Sie benötigen einen dunklen Himmel, um es zu finden. Warten Sie also, bis es wirklich dunkel geworden ist. Der Mond stört Sie zur Zeit nicht mit seinem Licht. Tief im Südosten erkennen Sie gegen Mitternacht das Sternbild Schütze. Zwischen dem Schützen und dem hellen Stern Atair – dem südlichsten Stern des Sommerdreiecks – finden Sie den Schild des polnischen Königs Sobieski.