Archiv

Italien-USA-Indien
Der Schriftsteller Salman Rushdie sieht Presse- und Meinungsfreiheit durch Druck von Politikern in Gefahr

Der Schriftsteller Salman Rushdie sieht die Presse- und Meinungsfreiheit in vielen Ländern in Gefahr. Auf der Buchmesse in Turin verwies Rushdie am Abend ausdrücklich auf die Lage in Italien, in seinem Heimatland Indien und in den USA.

    Roberto Saviano und Salman Rushdie stehen bei einem gemeinsamen Auftritt auf der Buchmesse in Turin auf der Bühne.
    Die Schriftsteller Roberto Saviano (l) und Salman Rushdie (r) (picture alliance / dpa / Christoph Sator)
    Rushdie sprach von "schlechten Zeiten für die freie Meinung". Er sei bereits vor mehr als 35 Jahren wegen seines Erstlingsromans "Mitternachtskinder" von der damaligen indischen Ministerpräsidentin Gandhi verklagt worden. Jetzt nenne der frühere US-Präsident Trump Journalisten immer wieder "Feinde des Volkes". Rushdie sagte: "Das sind Kriege, die wir bereits gewonnen glaubten. Und jetzt müssen wir sie aufs Neue führen." Von solchen Methoden dürften sich Schriftsteller und Journalisten aber nicht beeindrucken lassen. Er riet ihnen, das Risiko einzugehen: "Sprecht!"
    Der Schriftsteller trat gemeinsam mit dem italienischen Autor Roberto Saviano auf. Dieser wird wegen seiner Enthüllungen über die Mafia bedroht und steht unter Polizeischutz. Im vergangenen Jahr hatte Saviona sich wegen einer Klage von Regierungschefin Meloni vor Gericht verantworten müssen. Bereits am Donenrstag hatte Rushdie in Turin solche Verfahren als "kindisch" bezeichnet. Politiker mit Einfluss müssten Kritik aushalten können. Auf die Gefahr hin, dass Meloni auch gegen ihn einen Prozess beginne, gebe er ihr die Empfehlung: "Werde erwachsen!"
    Diese Nachricht wurde am 11.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.