Ismael von der Gaan ist in der 11. Klasse eines Essener Gymnasiums. Gedanken um seine berufliche Zukunft hat er sich noch nicht gemacht.
"Ich meine, ich habe ja jetzt auch noch zweieinhalb Jahre, in denen ich auch noch mal mich umhören kann, außerdem muss ich auch noch Zivildienst machen, also so wüsste ich jetzt nicht genau, was ich mache."
Nina Beckermann ist 19 und steht kurz vor dem Abitur. Die 13 Schuljahre sind für sie wie im Flug vergangen. Sie ist etwas in ihrer Zukunftsplanung etwas weiter als Ismael, weiß, dass sie Lehramt studieren will. In der Schule, findet sie kommt die Vorbereitung auf das Leben danach auf jeden Fall zu kurz. Die Universität ist für sie noch ein Buch mit sieben Siegeln.
" Ich mache mir schon relativ viele Gedanken, weil ich überhaupt nicht weiß, wie geht das mit dem Einschreiben an der Uni mit dem Bewerben, also ich stehe schon ziemlich alleine da, weil meine Mutter da jetzt auch nicht wirklich Ahnung von hat und ich fänd' s schon ganz hilfreich, wenn man da ein bisschen mehr von den Schulen auch aufgeklärt werden würde."
So wie Nina Beckermann geht es vielen Schülern in der Oberstufe. Nach dem Abitur werden sie ins kalte Wasser geworfen. Ihnen fehlt die Orientierung in der Berufswelt. Anja Laroche arbeitet in der allgemeinen Studienberatung an der Universität Duisburg Essen und berät viele Studienabbrecher, so entstand die Idee Schüler auf die Hochschule vorzubereiten:
"Wir haben einfach dann schon mal angefangen auch Schülerseminare anzubieten zum Thema meine Stärken, meine Perspektiven und haben einen sehr hohen Zulauf und merken einfach, dass Schüler da verstärkt Unterstützung brauchen. "
Mit den Uni-Trainees will sie der Studienabbrecherquote langfristig entgegenwirken. In der Praxis sieht das so aus: Oberstufenschüler werden zu Schulzeiten in Workshops auf die Studien- und Berufswahl vorbereitet. Acht Lerneinheiten sind geplant, mit denen sie fit für die Hochschule gemacht werden. Zum Beispiel: Zeit- und Selbstmanagement, Informationsbeschaffung, oder Studentenleben. Marion van Huet ist Lehrerin an einem Gymnasium in Straelen am Niederrhein. Ein Training für die Hochschule ist ihrer Meinung nach dringend notwendig.
" Ich kenne dieses schlechte Gewissen, das einen Lehrer so beschleicht, wenn man von ehemaligen Schülern hört, dass sie halt doch nicht die richtige Berufs- oder Studienwahl getroffen haben. Wir haben in der Oberstufe auch gar nicht mehr soviel Zeit um da eine ausgiebige Berufsberatung zu gestalten, die Lehrpläne sind halt dicht bepackt, gerade auch im Zuge des Zentralabiturs."
Klaus Herbert ist 18, eine Studien- oder Berufsberatung hätte er schon in Klasse zehn gebraucht. Er hat die Schule verlassen um eine Lehre als Koch zu beginnen. Jetzt hat er abgebrochen.
" Ich hab's währenddessen gemerkt, dass mir der Beruf an sich so nicht gut gefällt, bzw. hab' ich mir das anders vorgestellt, die Arbeitszeiten zum Beispiel, 16, 17 Stunden kommt schon mal vor. Ich hab mich so erst gefreut, dass die Schule vorbei war, aber eigentlich im nach hinein würde ich doch sagen, dass es schlauer gewesen wär das Abitur zu machen und dann was anderes."
Verschwendete Zeit findet er. Jetzt will er Fachabitur machen und sich besser auf eine mögliche Zukunft an einer Fachhochschule informieren. Zunächst muss er aber noch einmal die Schulbank drücken, noch einmal von vorn anfangen.
Stefan Körner ist im Expertenbeirat für die Uni-Trainees als Elternvertreter. Eltern sind seiner Meinung nach oft überfordert, wenn es um einen guten Rat für den späteren Beruf geht:
"Für mich selber stellt sich jetzt die Situation auch so ein bisschen da, was habe ich für Erfahrungen gemacht im Laufe meines Berufslebens, welche Erfahrungen kann ich an meine Kinder weitergeben. Denn die Schule bildet in der Regel auch nur für die Schule aus. Das Gymnasium hat das Ziel ein Abitur bereit zu stellen und dann in irgendwas hinein zu studieren. Berufskollegs sind da schon wesentlich spezifischer, die gehen schon in eine Berufsrichtung."
Das Geld für die Uni-Trainees kommt von der Mercator-Stiftung in Duisburg. Sie stellt 433.000 Euro für zunächst drei Jahre zur Verfügung. Die Uni-Trainees werden ab September in 12 Pilotschulen in Essen und Duisburg "ausgebildet". Arndt van Huet ist Lehrer an einer dieser Schulen, dem Max-Planck Gymnasium in Duisburg.
" Ich glaube das sehr wohl die Grundlage in den letzten Jahren der Schullaufbahn gelegt wird, sicherlich sind auch bestimmte Anteile der Abbruchquoten durch das Studium selbst bedingt, durch die Umstände an den Universitäten."
Nach dem Ende der Pilotphase - so hoffen es die Projektmitarbeiter - sollen Uni-Trainees in Schulen in ganz Nordrhein-Westfalen und dann auch flächendeckend in ganz Deutschland ausgebildet werden.
"Ich meine, ich habe ja jetzt auch noch zweieinhalb Jahre, in denen ich auch noch mal mich umhören kann, außerdem muss ich auch noch Zivildienst machen, also so wüsste ich jetzt nicht genau, was ich mache."
Nina Beckermann ist 19 und steht kurz vor dem Abitur. Die 13 Schuljahre sind für sie wie im Flug vergangen. Sie ist etwas in ihrer Zukunftsplanung etwas weiter als Ismael, weiß, dass sie Lehramt studieren will. In der Schule, findet sie kommt die Vorbereitung auf das Leben danach auf jeden Fall zu kurz. Die Universität ist für sie noch ein Buch mit sieben Siegeln.
" Ich mache mir schon relativ viele Gedanken, weil ich überhaupt nicht weiß, wie geht das mit dem Einschreiben an der Uni mit dem Bewerben, also ich stehe schon ziemlich alleine da, weil meine Mutter da jetzt auch nicht wirklich Ahnung von hat und ich fänd' s schon ganz hilfreich, wenn man da ein bisschen mehr von den Schulen auch aufgeklärt werden würde."
So wie Nina Beckermann geht es vielen Schülern in der Oberstufe. Nach dem Abitur werden sie ins kalte Wasser geworfen. Ihnen fehlt die Orientierung in der Berufswelt. Anja Laroche arbeitet in der allgemeinen Studienberatung an der Universität Duisburg Essen und berät viele Studienabbrecher, so entstand die Idee Schüler auf die Hochschule vorzubereiten:
"Wir haben einfach dann schon mal angefangen auch Schülerseminare anzubieten zum Thema meine Stärken, meine Perspektiven und haben einen sehr hohen Zulauf und merken einfach, dass Schüler da verstärkt Unterstützung brauchen. "
Mit den Uni-Trainees will sie der Studienabbrecherquote langfristig entgegenwirken. In der Praxis sieht das so aus: Oberstufenschüler werden zu Schulzeiten in Workshops auf die Studien- und Berufswahl vorbereitet. Acht Lerneinheiten sind geplant, mit denen sie fit für die Hochschule gemacht werden. Zum Beispiel: Zeit- und Selbstmanagement, Informationsbeschaffung, oder Studentenleben. Marion van Huet ist Lehrerin an einem Gymnasium in Straelen am Niederrhein. Ein Training für die Hochschule ist ihrer Meinung nach dringend notwendig.
" Ich kenne dieses schlechte Gewissen, das einen Lehrer so beschleicht, wenn man von ehemaligen Schülern hört, dass sie halt doch nicht die richtige Berufs- oder Studienwahl getroffen haben. Wir haben in der Oberstufe auch gar nicht mehr soviel Zeit um da eine ausgiebige Berufsberatung zu gestalten, die Lehrpläne sind halt dicht bepackt, gerade auch im Zuge des Zentralabiturs."
Klaus Herbert ist 18, eine Studien- oder Berufsberatung hätte er schon in Klasse zehn gebraucht. Er hat die Schule verlassen um eine Lehre als Koch zu beginnen. Jetzt hat er abgebrochen.
" Ich hab's währenddessen gemerkt, dass mir der Beruf an sich so nicht gut gefällt, bzw. hab' ich mir das anders vorgestellt, die Arbeitszeiten zum Beispiel, 16, 17 Stunden kommt schon mal vor. Ich hab mich so erst gefreut, dass die Schule vorbei war, aber eigentlich im nach hinein würde ich doch sagen, dass es schlauer gewesen wär das Abitur zu machen und dann was anderes."
Verschwendete Zeit findet er. Jetzt will er Fachabitur machen und sich besser auf eine mögliche Zukunft an einer Fachhochschule informieren. Zunächst muss er aber noch einmal die Schulbank drücken, noch einmal von vorn anfangen.
Stefan Körner ist im Expertenbeirat für die Uni-Trainees als Elternvertreter. Eltern sind seiner Meinung nach oft überfordert, wenn es um einen guten Rat für den späteren Beruf geht:
"Für mich selber stellt sich jetzt die Situation auch so ein bisschen da, was habe ich für Erfahrungen gemacht im Laufe meines Berufslebens, welche Erfahrungen kann ich an meine Kinder weitergeben. Denn die Schule bildet in der Regel auch nur für die Schule aus. Das Gymnasium hat das Ziel ein Abitur bereit zu stellen und dann in irgendwas hinein zu studieren. Berufskollegs sind da schon wesentlich spezifischer, die gehen schon in eine Berufsrichtung."
Das Geld für die Uni-Trainees kommt von der Mercator-Stiftung in Duisburg. Sie stellt 433.000 Euro für zunächst drei Jahre zur Verfügung. Die Uni-Trainees werden ab September in 12 Pilotschulen in Essen und Duisburg "ausgebildet". Arndt van Huet ist Lehrer an einer dieser Schulen, dem Max-Planck Gymnasium in Duisburg.
" Ich glaube das sehr wohl die Grundlage in den letzten Jahren der Schullaufbahn gelegt wird, sicherlich sind auch bestimmte Anteile der Abbruchquoten durch das Studium selbst bedingt, durch die Umstände an den Universitäten."
Nach dem Ende der Pilotphase - so hoffen es die Projektmitarbeiter - sollen Uni-Trainees in Schulen in ganz Nordrhein-Westfalen und dann auch flächendeckend in ganz Deutschland ausgebildet werden.