Freitag, 19. April 2024

Der Tag
Deutschland: Ein digitales Entwicklungsland?

Die Bundesregierung will Digitalisierung voranbringen. Wie weit hängen wir hinterher? Außerdem: Die Lage in Hongkong spitzt sich immer weiter zu. Wann greift China durch?

Von Philipp May | 18.11.2019
Ein Mann hält vor einer aufgerissenen Straße Leerrohre für den Breitband-Ausbau in die Kamera.
Deutschland hinkt beim Glasfaserausbau hinterher (imago/Michael Schick)
Bei ihrer Kabinettsklausur in Meseberg will die Bundesregierung die Weichen für die verstärkte Digitalisierung in Deutschland stellen. Doch die Skepsis nicht nur bei der Opposition ist groß. Denn schon seit Jahren erklärt die Kanzlerin die Digitalisierung zur Chefsache - und dennoch kommt Deutschland bei der Netzabdeckung, beim Glasfaserabbau und der digitalen Verwaltung nur langsam voran. Thomas Losse-Müller war bis 2017 Staatskanzleichef der rot-grünen Landesregierung in Schleswig-Holstein und berät jetzt öffentliche Kommunen bei der digitalen Transformation. Er erklärt, warum Deutschland die Digitalisierung lange verschlafen hat, glaubt aber: Deutschland kann den Rückstand zu anderen Ländern nochaufholen: "Der Tanker ist mittlerweile in Bewegung."
In Hongkong eskaliert die Lage zusehends. Die Gewalt zwischen Polizei und Demonstranten nimmt immer weiter zu. Der Journalist und China-Experte Shi Ming glaubt dennoch nicht, dass China derzeit willens ist, hart durchzugreifen. Die Gefahr einer geopolitischen Isolation ist für die Führung in Peking derzeit zu hoch, so Shi Ming.