Errichtet werden Wolkenkratzer vornehmlich in den USA, im Nahen Osten und in Asien, doch die Seile, die in diesen Türmen die Fahrstühle in die Höhe befördern, stammen aus Deutschland. Und zwar aus Mülheim an der Ruhr, dem Unternehmenssitz von Pfeifer Drako, dem Weltmarktführer für diese ganz speziellen Seile. Die Exportquote des Unternehmens, das bereits in über 30 Ländern vertreten ist, liegt immerhin bei fast 80 Prozent. Nicht ohne Genugtuung stellt Lothar Sieber beim Gang durch die Produktionshalle fest:
"Acht der höchsten Gebäude der Welt sind mit unseren Seilen ausgestattet. Und da haben sie dabei das Shanghai World Financial Center mit 500 Metern. Oder das neue ICC - International Commercial Center - mit 488 Metern in Hongkong. Und natürlich das Burj Dubai mit seinen 818 Metern."
Wenn auf dem Globus ein neues gigantisches Hochhausprojekt geplant wird, dann gehört Pfeifer Drako zu den ersten Ansprechpartnern für die Ausrüstung der Hightechaufzüge mit Seilen. Das weltweite Geschäft für Wolkenkratzeraufzüge beherrschen im Wesentlichen fünf Lifthersteller: Otis, Schindler, Thyssen-Krupp, Kone und Mitsubishi. Global Player, die die Qualität aus Mülheim zu schätzen gelernt haben. Am Produktionsstandort in Mülheim entstehen aus kilometerlangem Draht erst Litzen, die dann zu Seilen zusammengefügt werden:
"Die Kollegen hier vorne sind gerade dabei, die Maschine entsprechend zu rüsten. Sie sehen auch, dass hier der Durchmesser kontrolliert wird. Und das regelmäßig. Denn gerade bei uns und im Rahmen unserer Qualitätsanforderung ist es wichtig, dass wir über große Längen auch wirklich gleich bleibende Qualität erzeugen."
Wie im Fall des Burj Khalifa in Dubai, dem bislang höchsten Gebäude der Welt. In diesem Prestigebau hat Pfeifer Drako 54 Aufzüge mit Seilen ausgerüstet. Mit 560 Metern hat dabei der Versorgungslift die längste Wegstrecke zu bewältigen. Und dafür bedarf es solider Seile, für die zuvor Unmengen von Draht maschinell zu Litzen verflochten werden. Bernd vom Hövel, der die Maschinen bei der Produktion in Mülheim überwacht, gibt eine Vorstellung von der Größenordnung:
"Also ich sag mal: An einer Maschine, wenn sie gut läuft, 900.000 Meter Draht an einem Tag."
Das Mülheimer Unternehmen ist unumstrittener Weltmarktführer für Aufzugseile in den wirklich ganz großen Gebäuden. Das 1810 gegründete Unternehmen lieferte in den Anfangsjahren Seile für den Schleppverkehr von Schiffen auf deutschen Flüssen, danach für den Förderbetrieb im Steinkohlenbergbau. Und heute ist man die globale Nummer eins, wenn Lasten und Menschen in einer Kabine mehrere Hundert Meter in die Höhe transportiert werden. Lothar Sieber:
"Wir haben extreme Aufzüge in manchen Fällen, die teilweise bis zu 20 Tonnen schwer sind. Und alles sind überwiegend diese High-Rise-Aufzüge, die sogenannte Doppeldecker Ausführungen sind. Also zwei Kabinen aufeinander, die dann zu gleicher Zeit im Schacht rauf und runter fahren, miteinander gekoppelt, wo also dann eine große Zahl von Personen, gerade im asiatischen Raum transportiert werden."
250 Mitarbeiter beschäftigt dieser Hersteller von Spezialseilen, dessen Umsatz sich jährlich auf rund 40 Millionen Euro beläuft. Nicht nur mit Wolkenkratzerprojekten, denn mit Seilen von Pfeifer Drako geht es auf dem Globus nicht nur in die Höhe, sondern wie in Südafrika auch ganz tief nach unten. Aber nicht nur in den Kohleminen:
"Kohle ist das eine. Und auf der anderen Seite natürlich Erze, speziell Gold, die teilweise in zwei Etagen von 2000 bis 4000 Metern betrieben werden."
Die ertragreiche Zukunft erblickt Lothar Sieber jedoch in luftigen Höhen. Insbesondere in Ländern des Nahen Ostens und dem asiatischen Bereich:
"Eins ist ganz klar: Die Gebäude wachsen. Gerade aus der Entwicklung in China lässt sich erkennen, dass eine Notwendigkeit für Aufzugseile da sein wird."
Und Siebert untermauert diese für einen Weltmarktführer einträgliche Perspektive mit Fakten:
"In China werden bis 2012 geplant ungefähr 250.000 Anlagen gebaut. In Europa sind es gerade mal 30.000 Anlagen pro Land."
Anlagen, die in jedem einzelnen Fall zugeschnittene Aufzugseile benötigen. Dabei kommt es für die Konstrukteure natürlich auch auf die gewünschten Geschwindigkeiten der Aufzüge an:
"Die Geschwindigkeit spielt für uns eine Rolle. Üblicherweise fahren Aufzüge in Deutschland mit 1,6 bis 2,5 Meter pro Sekunde. Die sogenannten Schnellläufer oder High-Riser-Anlagen bewegen sich mit zehn Metern mittlerweile. Darüber hinaus, das schnellste Gebäude der Welt, Taipeh 101, die Aufzüge darin fahren mit 16 Metern pro Sekunde aufwärts. Und es gibt durchaus Planungen für mehr Schnelligkeit. Das heißt, es gibt gewisse Lasten, die die Seile aushalten müssen. Also: Beschleunigungs- und Bremswerte entsprechend."
Und diese Werte hängen von Faktoren ab, die von Kontinent zu Kontinent verschieden ausfallen. Der Menschen wegen, die dort leben.
"Wir haben in Asien größere Gebäude, deutlich mehr Personen auch in den Gebäuden. Es wird eine sogenannte Gedrängelast entsprechend berücksichtigt, eine Frequentierung des Aufzuges. Und da wird berechnet, wie viel Fläche jede Person in einer Kabine braucht und wie viele Personen am Ende in eine Kabine passen. Da muss man zugeben, ohne nahe treten zu wollen, ja, die asiatischen Füße sind offenbar kleiner als die deutschen."
Und auch das durchschnittliche Gewicht der Menschen, die in Asien und Europa in Fahrstühle steigen, fällt unterschiedlich aus. Nur wer all diese Faktoren kennt und auf eine entsprechende Seilstärke umzurechnen versteht, der kann sich als Weltmarktführer behaupten. Da nicht auszuschließen ist, dass die nächste Generation von Wolkenkratzern noch weiter in den Himmel wächst, arbeiten die Ingenieure bei Pfeifer Drako schon vorsorglich an der Entwicklung noch leichterer Werkstoffe für stabilste Seile.
Link:
PFEIFER DRAKO Drahtseilwerk
"Acht der höchsten Gebäude der Welt sind mit unseren Seilen ausgestattet. Und da haben sie dabei das Shanghai World Financial Center mit 500 Metern. Oder das neue ICC - International Commercial Center - mit 488 Metern in Hongkong. Und natürlich das Burj Dubai mit seinen 818 Metern."
Wenn auf dem Globus ein neues gigantisches Hochhausprojekt geplant wird, dann gehört Pfeifer Drako zu den ersten Ansprechpartnern für die Ausrüstung der Hightechaufzüge mit Seilen. Das weltweite Geschäft für Wolkenkratzeraufzüge beherrschen im Wesentlichen fünf Lifthersteller: Otis, Schindler, Thyssen-Krupp, Kone und Mitsubishi. Global Player, die die Qualität aus Mülheim zu schätzen gelernt haben. Am Produktionsstandort in Mülheim entstehen aus kilometerlangem Draht erst Litzen, die dann zu Seilen zusammengefügt werden:
"Die Kollegen hier vorne sind gerade dabei, die Maschine entsprechend zu rüsten. Sie sehen auch, dass hier der Durchmesser kontrolliert wird. Und das regelmäßig. Denn gerade bei uns und im Rahmen unserer Qualitätsanforderung ist es wichtig, dass wir über große Längen auch wirklich gleich bleibende Qualität erzeugen."
Wie im Fall des Burj Khalifa in Dubai, dem bislang höchsten Gebäude der Welt. In diesem Prestigebau hat Pfeifer Drako 54 Aufzüge mit Seilen ausgerüstet. Mit 560 Metern hat dabei der Versorgungslift die längste Wegstrecke zu bewältigen. Und dafür bedarf es solider Seile, für die zuvor Unmengen von Draht maschinell zu Litzen verflochten werden. Bernd vom Hövel, der die Maschinen bei der Produktion in Mülheim überwacht, gibt eine Vorstellung von der Größenordnung:
"Also ich sag mal: An einer Maschine, wenn sie gut läuft, 900.000 Meter Draht an einem Tag."
Das Mülheimer Unternehmen ist unumstrittener Weltmarktführer für Aufzugseile in den wirklich ganz großen Gebäuden. Das 1810 gegründete Unternehmen lieferte in den Anfangsjahren Seile für den Schleppverkehr von Schiffen auf deutschen Flüssen, danach für den Förderbetrieb im Steinkohlenbergbau. Und heute ist man die globale Nummer eins, wenn Lasten und Menschen in einer Kabine mehrere Hundert Meter in die Höhe transportiert werden. Lothar Sieber:
"Wir haben extreme Aufzüge in manchen Fällen, die teilweise bis zu 20 Tonnen schwer sind. Und alles sind überwiegend diese High-Rise-Aufzüge, die sogenannte Doppeldecker Ausführungen sind. Also zwei Kabinen aufeinander, die dann zu gleicher Zeit im Schacht rauf und runter fahren, miteinander gekoppelt, wo also dann eine große Zahl von Personen, gerade im asiatischen Raum transportiert werden."
250 Mitarbeiter beschäftigt dieser Hersteller von Spezialseilen, dessen Umsatz sich jährlich auf rund 40 Millionen Euro beläuft. Nicht nur mit Wolkenkratzerprojekten, denn mit Seilen von Pfeifer Drako geht es auf dem Globus nicht nur in die Höhe, sondern wie in Südafrika auch ganz tief nach unten. Aber nicht nur in den Kohleminen:
"Kohle ist das eine. Und auf der anderen Seite natürlich Erze, speziell Gold, die teilweise in zwei Etagen von 2000 bis 4000 Metern betrieben werden."
Die ertragreiche Zukunft erblickt Lothar Sieber jedoch in luftigen Höhen. Insbesondere in Ländern des Nahen Ostens und dem asiatischen Bereich:
"Eins ist ganz klar: Die Gebäude wachsen. Gerade aus der Entwicklung in China lässt sich erkennen, dass eine Notwendigkeit für Aufzugseile da sein wird."
Und Siebert untermauert diese für einen Weltmarktführer einträgliche Perspektive mit Fakten:
"In China werden bis 2012 geplant ungefähr 250.000 Anlagen gebaut. In Europa sind es gerade mal 30.000 Anlagen pro Land."
Anlagen, die in jedem einzelnen Fall zugeschnittene Aufzugseile benötigen. Dabei kommt es für die Konstrukteure natürlich auch auf die gewünschten Geschwindigkeiten der Aufzüge an:
"Die Geschwindigkeit spielt für uns eine Rolle. Üblicherweise fahren Aufzüge in Deutschland mit 1,6 bis 2,5 Meter pro Sekunde. Die sogenannten Schnellläufer oder High-Riser-Anlagen bewegen sich mit zehn Metern mittlerweile. Darüber hinaus, das schnellste Gebäude der Welt, Taipeh 101, die Aufzüge darin fahren mit 16 Metern pro Sekunde aufwärts. Und es gibt durchaus Planungen für mehr Schnelligkeit. Das heißt, es gibt gewisse Lasten, die die Seile aushalten müssen. Also: Beschleunigungs- und Bremswerte entsprechend."
Und diese Werte hängen von Faktoren ab, die von Kontinent zu Kontinent verschieden ausfallen. Der Menschen wegen, die dort leben.
"Wir haben in Asien größere Gebäude, deutlich mehr Personen auch in den Gebäuden. Es wird eine sogenannte Gedrängelast entsprechend berücksichtigt, eine Frequentierung des Aufzuges. Und da wird berechnet, wie viel Fläche jede Person in einer Kabine braucht und wie viele Personen am Ende in eine Kabine passen. Da muss man zugeben, ohne nahe treten zu wollen, ja, die asiatischen Füße sind offenbar kleiner als die deutschen."
Und auch das durchschnittliche Gewicht der Menschen, die in Asien und Europa in Fahrstühle steigen, fällt unterschiedlich aus. Nur wer all diese Faktoren kennt und auf eine entsprechende Seilstärke umzurechnen versteht, der kann sich als Weltmarktführer behaupten. Da nicht auszuschließen ist, dass die nächste Generation von Wolkenkratzern noch weiter in den Himmel wächst, arbeiten die Ingenieure bei Pfeifer Drako schon vorsorglich an der Entwicklung noch leichterer Werkstoffe für stabilste Seile.
Link:
PFEIFER DRAKO Drahtseilwerk