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Der Weltraum gehört allen und niemandem
Keine Sterne und Krater zu Weihnachten

"Der Weltraum, einschließlich des Mondes und anderer Himmelskörper, unterliegt nicht nationaler Aneignung." So steht es im Weltraumvertrag der Vereinten Nationen, der 1967 in Kraft trat.

Von Dirk Lorenzen | 01.12.2016
    Der Mondkrater Purbach
    Der Mond hat zahllose Krater, aber weder sie noch die Namen lassen sich kaufen. (NASA)
    Er ist von allen Weltraummächten und vielen anderen Staaten ratifiziert worden. Ziel war, die Besetzung von Himmelskörpern oder die militärische Nutzung des Weltraums zu verhindern. Dem Vertrag nach gehört der Weltraum niemandem - oder eben uns allen. Jedenfalls hat keine Einzelperson irgendwelche Rechte an bestimmten Gebieten auf dem Mond, an Sternen oder ähnlichem.
    Wer zu Weihnachten ein Grundstück auf dem Mond oder einen Stern verschenken will, sollte das wissen. Zwar bieten genügend Scharlatane solche Präsente an, aber dies ist purer Nepp. Die vermeintliche Besitzurkunde ist nicht einmal das Papier wert, auf dem sie steht. Der Weltraumvertrag gilt - auch wenn manche Geschäftemacher dies bestreiten - eben auch für Einzelpersonen.
    Auch das Benennen von Himmelskörpern ist keine Geschäft. Wer immer behauptet, man könne gegen Geld einem Stern einen offiziellen Namen geben, lügt. Denn für Bezeichnungen von Asteroiden, Oberflächenstrukturen auf Himmelskörpern, von Sternen, Galaxien und so weiter ist allein die Internationale Astronomische Union zuständig. Zwar dürfen zum Beispiel Entdecker von Asteroiden durchaus Namensvorschläge unterbreiten - aber kommerziellen Nutzen darf niemand daraus ziehen.
    Also: Der Mond leuchtet allen und Sterne lassen sich zwar wunderbar vom Himmel holen - aber garantiert nicht verschenken.