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Detektive der Vergangenheit

Archäologie. – Wer in der Vergangenheit gräbt, darf nicht zimperlich sein. Glühende Sonnenhitze oder schneidend kalter Nieselregen, Archäologen müssen auf alles gefasst sein, wenn sie die Hinterlassenschaften unserer Vorfahren erforschen. Ein temporeiches Buch über die Faszination der Archäologie liegt jetzt vor – für Jugendliche geschrieben, aber sicher nicht nur von dieser Altersgruppe gelesen.

Von Dagmar Röhrlich | 24.06.2007
    Archäologie ist eine schweißtreibende, mühsame Fleißarbeit. Fundstellen werden vorsichtig freigelegt, jedes Detail genau erfasst und die Objekte mühsam mit feinen Pinseln gesäubert – gleichgültig, ob die Sonne vom Himmel glüht oder ob ein feiner Nieselregen die Finger klamm werden lässt. Das ist die eine Seite. Die andere sind die Reisen zu den Fundstätten, die oft in faszinierenden Regionen dieser Erde liegen, die Spannung, wenn sich etwas Neues im Boden abzeichnet. In seinem Buch "Detektive der Vergangenheit" spannt Wolfgang Kern diesen Bogen auf.

    Er nimmt seine Leser mit auf temporeiche Expeditionen. Er erzählt von den großen Legenden der Archäologie, aber auch davon, wie ganze Grabkammern und Altäre auf wenig ehrenhaften Pfaden in die großen Museum Europas gelangten, und wie sich die Archäologie vom Kunstraub zur Wissenschaft entwickelte. Kern erklärt, wie Schätze wie die Himmelsscheibe von Nebra unter die Erde kamen, wie die Menschen vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden mit den Schätzen der Geschichte umgegangen sind.

    Er macht uns mit den Fragestellungen und Methoden der modernen Archäologie vertraut. Geschrieben wurde "Detektive der Vergangenheit" zwar für Jugendliche, aber die Lektüre dürfte auch Erwachsenen gefallen, kurz allen, die der Vergangenheit auf die Schliche kommen wollen.

    Wolfgang Korn: Detektive der Vergangenheit. Expeditionen in die Welt der Archäologie
    ISBN 978-3-8270-5168-4
    Bloomsbury 2007, 255 Seiten, 14.90 Euro